Festschrift der 43. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. Bonn (1895). pp. 215-253.


 

Die Hildebold'sche Manuskriptensammlung 
des Kölner Domes

von

Dr. theol. Anton Decker,

Religions- und Oberlehrer der Realschule zu Köln

 

 


|Seite 217

Der Umstand, daß die katholischen Schüler unserer Anstalt dem Gottesdienste in der St. Gereonspfarrkirche beiwohnen, in welcher Hildebold zum Bischof gewählt worden und seine letzte Ruhestätte gefunden, daß ferner die Schule selbst mit der Rückseite an den Hildeboldplatz stößt, veranlaßte den Verfasser ein Lebensbild Hildebolds zu zeichnen, der sowohl in der Geschichte der Stadt Köln als in der des fränkischen Reiches zur Zeit Karls des Großen eine hervorragende Stelle einnimmt. Während der Vorarbeiten gelang es, den bisher unbekannten Katalog aufzufinden, der das Verzeichnis jener Manuskripte enthält, die von Papst Leo III. Karl dem Großen übersandt worden waren. Dieser Fund wurde die Veranlassung, Hildebold selbst mehr zurücktreten zu lassen, um den kurz bemessenen Raum der Büchersammlung widmen zu können, die unter dem Namen "Hildebold'sche Bibliothek" bekannt ist. Nichts desto weniger sollen die Hauptdaten seines Lebens vorausgeschickt werden.

Sein Name variiert in den Urkunden, bald wird er Hildeboldus, bald Hildebaldus, Hiddibaldus, Hiltibaldus und auch Hildivaldus genannt. Über sein Vaterland fehlen genauere Nachrichten. Gelenius 1) versuchte den Nachweis, daß Thüringen seine Heimat gewesen. Von Hildebolds Familienangehörigen wissen, wir, daß sein Bruder Helmbaldt 2) am kaiserlichen Hofe gelebt, daß Berthold, welcher Hildebolds Schwester Irmgard zur Gemahlin hatte, als kaiserlicher Präfekt zu Xanten residierte, sowie daß Bertholds Sohn Gozelinus als Mönch in das Kloster des hl. Siutbertus zu Kaiserswert eingetreten ist 3). Über Hildebolds Lebensschicksale bis zu seiner Erhebung auf den Kölner Bischofsstuhl stehen uns nur unverbürgte, legendenhafte Erzählungen zur Verfügung. Doch legt die innige Freundschaft, die ihn mit Liudger, dem nachmaligen ersten Bischof von Münster, verband, den Schluß nahe, daß er ein Jugendfreund und Studiengenosse desselben gewesen. Liudger aber besuchte die zur Zeit Karls d. Gr. berühmte Gelehrtenschule zu Utrecht, zu der sich Jünglinge aus allen deutschen Stämmen, Franken, Friesen, Sachsen, Bayern, Schwaben und Angeln einfanden, und aus der für die deutsche Kirche hervorragende Lehrer und Bischöfe hervorgingen. Karl d. Gr. hatte diese Schule am St. Martinsmünster mit den reichsten Schenkungen bedacht und gefördert; so läßt sich leicht erklären, daß den daselbst ausgebildeten Klerikern der Übergang in fränkische Bistümer und in die Reihe der Hofgeistlichkeit nicht schwer fallen konnte. Welche Stelle Hildebold zuerst bekleidet, steht nicht fest. Daß Karl d. Gr. ihn deshalb für den wichtigen Kölner Bischofsstuhl in Vorschlag gebracht, weil er der Messe desselben in einer Kapelle vor Köln beigewohnt und Hildebold ihm durch sein einfaches, schlichtes Benehmen gefallen habe, ist nicht leicht anzunehmen. Vielmehr scheint die Legende 4) auf folgenden Grundsatz |Seite 218 Karls d. Gr. zurückzuführen zu sein. Unter seinen Vorgängern waren vielfach die Söhne mächtiger fränkischer Familien, aus meist weltlichen Motiven, zu hohen Würden gelangt. Karl d. Gr. wollte den sich daraus ergebenden Mißbräuchen steuern; Bischöfe und Priester sollten weniger in äußern Prunk und blendenden Waffenschmuck, als in christliche Demut und in einen musterhaften Lebenswandel ihren Stolz setzen, und nicht so sehr auf den Streitrossen, im Forst oder bei Trinkgelagen zu finden sein, als im Dienste des Herrn, im Chor und auf der Kanzel. Darnach mußte Hildebold ein Mann nach dem Herzen Karls sein 1). Die Zeitgenossen legen Hildebold zur Charakterisierung seines leutseligen Benehmens den Beinamen 'pius pater' bei 2). Über das Jahr seiner Bischofswahl gehen die Angaben auseinander, da schon das Todesjahr seines Vorgängers Rikulf zweifelhaft erscheint. Die Zeitangabe schwankt zwischen 782-785. Jedoch ist dabei festzuhalten, daß die Wahl Hildebolds im Domstifte St. Gereon in Gegenwart Karls d. Gr. stattfand. Es steht fest 3), daß Karl in Köln anwesend war 769, 782 und 804, mithin muß das Jahr 782 das seiner Wahl sein. In den Regesten der Karolinger 4) wird Hildebold zuerst als Bischof ausdrücklich genannt und zwar in einer Urkunde v. J. 787-800. Auf dem fränkischen Nationalkonzil zu Frankfurt 794 erwirkte Karl d. Gr. die Genehmigung der Synode, daß Bischof Hildebold als Nachfolger des Erzbischof Angilram von Metz in seiner Eigenschaft als Erzkapellan seine Residenz mit Zustimmung des Papstes am Hofe zu Aachen nehmen dürfe 5). Als Papst Leo III. im Jahre 799, von einer ihm feindseligen römischen Partei bedrängt, sich hilfesuchend an Karl d. Gr. wandte, der sein Hoflager in Paderborn hielt, schickte ihm dieser zur Begrüßung den 'Archiepiscopus Hildivaldus' mit dem Herzog Ansgar entgegen 6). Nachdem Karl seinen Besuch in Rom für das folgende Jahr in Aussicht gestellt, wurde Leo von Hildebold sowie vom Erzbischof von Salzburg, vier Bischöfen und drei Grafen nach Rom zurückgeleitet. In Rom ward der Papst am 29. Nov. 799 feierlich empfangen; dann hielten die fränkischen Abgesandten Gericht über die Empörer und sandten sie als Gefangene zu Karl. Zur Belohnung für die geleisteten Dienste stellt Leo dem Hildebold vor der Rückreise eine Privilegienbulle für das Erzbistum Köln aus. In diesem für die Kölner Erzdiözese hochbedeutsamen Jahre erwarb Köln den Rang einer selbständigen Metropole neben Mainz und Trier. Zu dieser Erhöhung hatte jedenfalls die Stiftung der neuen sächsisch-westfälischen Bistümer Münster, Minden, Osnabrück und Bremen den nächsten Anstoß gegeben. Außerdem erstreckte sich der neue Metropolitansprengel auch über die beiden |Seite 219 ältern Bistümer Lüttich und Utrecht. Den Anforderungen, welche das neue Amt an ihn stellte, zeigte sich Hildebold vollauf gewachsen. Persönliche Liebenswürdigkeit, Frömmigkeit gepaart mit Wissenschaft und Staatsklugheit, hatten ihm das volle Vertrauen Karls d. Gr. erworben, der ihn wie seinen Freund und treuesten Ratgeber behandelte. Dem Klerus war er ein wohlwollender Vater, stets darauf bedacht, die Interessen des geistlichen Standes zu fördern und das Ansehen desselben nach außen zu heben. Die kirchliche Gewalt wußte er mit der weltlichen zu segensvollem Bunde zu vereinigen und seinen Einfluß für Reinerhaltung des Glaubens, Durchführung der kirchlichen Vorschriften, Hebung der christlichen Zucht und Sitte, äußere Stellung der Kirche und ihres Oberhauptes, Volksbildung und Vertiefung der Wissenschaft sowie zur Hebung des kaiserlichen Ansehens, Gesundung und Festigung des Staatslebens geltend zu machen. Die karolingischen Kapitularien wurden von ihm stets strenge zur Ausführung gebracht. Als Karl d. Gr. 788 durch ein Rundschreiben an die Bischöfe und Äbte angeordnet, daß in jedem Kloster und an jeder Hauptkirche eine Schule errichtet werde, zur Hebung von Kultur, Sitte, Wissenschaft und Religion, gründete Hildebold u.a. auch auf dem jetzigen Domterrain bei der damaligen Domkirche zu Köln eine Studienanstalt, die der von Alkuin gegründeten Hochschule zu Aachen ebenbürtig zur Seite trat. Die Bischofsstühle suchte er mit würdigen und tüchtigen Männern zu besetzen. So wußte er seinen Freund Liudger, der längere Zeit als Lehrer zu Utrecht gewirkt, zu bewegen, sich von ihm die bischöfliche Weihe erteilen zu lassen und den neuen Bischofsstuhl Münster anzunehmen. Die Zeitangabe dieser Erhebung schwankt zwischen den Jahren 802 und 805 1). Wahrscheinlich um das Jahr 803 erhielt Hildebold, der i. J. 800 Karl d. Gr. nach Rom begleitet hatte, für die bisher dem Kaiser geleisteten Dienste nach dem Tode des Abtes Hunrich die bayerische Abtei Mondsee, eine Stiftung des abgesetzten Herzogs Tassilo. Als Vorgesetzter der Abtei kommt sein Name allein vor in Urkunden von 803-814, von 814-818 wird noch dazu ein seine Stelle vertretender Abt mitangeführt 2). Im Dezember d. J. 804 reiste Leo III. zum Besuche des Kaisers nach Aachen, wo er 10 tage verweilte. Er weihte unter Assistenz des Hildebold am 6. Januar 805 das Aachener Münster ein 3), reiste alsdann mit großem Gefolge in Hildebolds Suffraganbistum Lüttich, und von dort nach Köln. Auf Karls und Hildebolds dringenden Wunsch wurde die Reise nach Kaiserswert fortgesetzt und daselbst die Kanonisation des hl. Suitbert vom Papst vollzogen. In einem Briefe, welchen der Papst nach seiner Rückkehr nach Rom 806 an den Kaiser schrieb, lobt er den Metropoliten Hildebold, der sich als dem Kaiser treu ergeben erprobt habe. Im Jahre 808 erwirkt Hildebold und Odulphus, Abt von Malmedie, von Karl und dem Bischofe von Paris die Schenkung verschiedener Reliquien für die Kölner Erzdiözese. Im J. 811 unterzeichnet er zuerst vor allen anderen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches das Testament Karls d. Gr. , welches eine bedeutende Schenkung auch für den Kölner erzbischöflichen Stuhl enthielt. In Ausübung seiner Metropolitanrechte bestätigte er 813 dem Bischof Valcandus von Lüttich eine Klosterstiftung 4). In demselben Jahre wohnte er dem Konzil zu Worms bei und führte den Vorsitz auf der Provinzialsynode zu Mainz. Als Karl d. Gr. im Anfange des Jahres 814 sein Ende herannahen fühlte, ließ er sich von Hildebold die hl. Sterbesakramente spenden. |Seite 220

Auf Wunsch des Kaisers sollen jene Bücher, welche er von Leo III. erhalten, noch kurz vor dem Absterben Karls in die Metropolitankirche zu Köln übertragen worden sein. Dieselben waren diesem Stifte teils von Karl d. Gr. als Geschenk überwiesen, teils von Hildebold dafür angekauft worden. Auch der dem Apostelfürsten Petrus geweihte Altar des Kölner Domes wurde von Hildebold im Auftrage Karls mit edlen Metallen ausgeschmückt. Aus der reichen testamentarischen Schenkung an barem Gelde, welche den 21 Erzsprengeln des karolingischen Reiches speziell dem Kölner Stuhle zugefallen war, soll Hildebold, da die bisher als Kathedrale benutzte Kirche, an deren Stelle jetzt die Cäcilienkirche steht, den Anforderungen einer Metropolitankirche nicht mehr entsprach, den sogenannten alten oder Hildebold-Willibertschen Dom gebaut haben. Diese Frage ist sehr umstritten 1) und trotz vielfacher Erörterung noch nicht vollständig klar gestellt. Es handelt sich darum, ob Hildebold eine auf dem jetzigen Domterrain bestehende ältere Kirche durch einen neuen Dombau vollständig ersetzt, oder aber durch umfassende Ausbesserungen und Erweiterungsbauten vollständig umgestaltet habe. Die Bauperiode würde in die Zeit von 804-873 fallen, in welch letzterem Jahre der Dom vom Erzbischof Willibert die kirchliche Weihe erhalten. Gelen 2) gab eine vollständige Beschreibung dieses Domes, dessen plan sich in einem alten Buch der Domschatzkammer gefunden haben soll. Es wird dies wahrscheinlich der noch jetzt in der Dombibliothek vorhandene dem 10. Jahrh. angehörige Codex Nr. 143 sein, in welchem, nach verbürgten Mitteilungen 3), der Plan des Hildebold-Willibertschen Domes vorhanden war, jetzt aber fehlt. Soviel steht wenigstens fest, daß man mit Recht von einem Hildeboldschen Dom sprechen darf.

Daß Hildebold Ludwig den Frommen i. J. 813 und Lothar 817 gekrönt habe, gilt als wahrscheinlich, urkundlich steht es nicht fest. Unter Ludwig dem Frommen behielt Hildebold seine bisherige Stellung am kaiserlichen Hofe unverändert bei, denn er besaß das volle Vertrauen des jungen Kaisers. Im Oktober 816 wurde Hildebold dem Papste Stephan V., der in Rheims mit dem Kaiser zusammentreffen wollte, zum Empfange entgegengeschickt 4). Auf den großen Reichstagssynoden, welche 816 und 817 zu Aachen abgehalten wurden, führte Hildebold den Vorsitz und bewirkte u.a., daß die verbesserte Chrodegang'sche Regel zum Reichsgesetz für den Klerus erhoben wurde. Die wissenschaftliche Ausbildung der Jugend beförderte er fortgesetzt durch Beschaffung neuer Bildungsmittel. Die von Leo III. geschickten Bücher ließ er in Klöstern abschreiben und vervielfältigen, wertvolle Manuskripte in England und Italien ankaufen und dann zum Gemeingut machen, so daß er mit Recht als Begründer der gelehrten Studien für Köln hingestellt werden kann. Sterbend vermachte er seiner Domkirche seine eigene wertvolle Bibliothek, die größtenteils aus Kopien bestand, die er unter Aufsicht eines italienischen Gelehrten hatte anfertigen lassen. Er starb am 3. September 819, wie aus dem Codex der Dombibliothek Nr. 36, geschrieben im Anfange des 9. Jahrhunderts, hervorgeht 5). Seine Ruhestätte fand er, seinem Wunsche gemäß, in |Seite 221der St. Gereons-Kirche zu Köln, und zwar wurde sein Steinsarkophag in der untersten Kapelle der Epistelseite beigesetzt. Die Inschrift auf demselben lautete 1):

Hoc in Tumulo
Jacet Corpus Sancti Hildeboldi
Coloniensis Archiepiscopi
reconditum.

Bei der Restauration der Kirche im J. 1683 ward hinzugefügt:

Venera, qui transis
Ossa Hildeboldi
Coloniensis Episcopi
Quae isthic requiescunt
In gloria

In dem über seinem Grabe befindlichen Kirchenfenster war bis 1766 sein Bild zu sehen. Seit der französischen Invasion am Ende des vorigen Jahrhunderts ist der Sarkophag spurlos verschwunden. In den ersten Jahrhunderten nach seinem Tode wurde sein Gedächtnis stets am 3. Sept. in der St. Gereons-Kirche gefeiert, später nicht mehr. Aber sein Andenken lebt fort in der Hildebold'schen Manuskriptenbibliothek des Kölner Domes. Einen Hauptbestandteil derselben bilden jene Bücher, welche Papst Leo III. Karl d. Gr. geschenkt, daneben finden sich noch ältere Codices aus dem VII. und VIII. sowie solche aus der nachkarolingischen Zeit bis hinauf ins XIV. und XV. Jahrh. Eine Anzahl von Bänden trägt auf der Titelseite die ausdrückliche Notiz: 'Sub pio patre Hildebaldo scriptus.' Die Handschriftensammlung wurde zuerst katalogisiert von Josef Hartzheim 2) i. J. 1752. Er fand 209 Codices mit 261 Handschriften vor, darunter 11 mit dem ausdrücklichen Vermerk über den Hildebold'schen Ursprung 3). Schon Ägidius Gelen 4) hatte im J. 1633 nach einem sehr alten Codex der Dombibliothek ein Verzeichnis jener Bücher gebracht, welche Papst Leo an Karl d. Gr. geschickt hatte. In dem von ihm als fehlerhaft bezeichneten Katalog war als Zeit der Anfertigung das Jahr 833 angegeben. Er nahm nun, weil Hildebold um diese Zeit längst nicht mehr unter den Lebenden weilte, an, der Abschreiber habe sich in der Zahl geirrt, und durch Änderung eines C in L (DCCCXXXIII) glaubte er, den vermeintlichen Fehler korrigiert zu haben, zumal, da er annahm, daß Hildebold i. J. 783 den bischöflichen Stuhl bestiegen habe. Allein er hatte übersehen, daß Leo III. erst 795 die päpstliche Würde erhielt. Hartzheim 5) glaubte darum die Jahreszahl in 804 umändern zu müssen, weil Leo in diesem Jahre mit Karl d. Gr. zusammengetroffen sei. Aber auch das wird sich als Irrtum erweisen. Den obigen alten Codex selbst bezeichnete Hartzheim als zu seiner |Seite 222 Zeit nicht mehr vorhanden. Jaffé und Wattenbach 1) lassen diese Frage offen, behaupten jedoch, daß der Name eines Wenilo, Bischofs von Laon, sonstwie nicht bekannt sei, daß man auch nicht wisse, wann Hildebold Bischof geworden sei. Nun aber weist das Verzeichnis der Bischöfe von Laon 2) einen Bischof Wenilo I. auf, gewählt c. 768 und gestorben 775, einen Wenilo II, gewählt c. 799 und gestorben 814. Der Letztere wird also derjenige sein, welcher die Katalogisierung der betr. Bücher veranlaßt hat, und wird der von Gelen angezogene Katalog eine im Jahre 833 angefertigte Kopie sein. Gelen hat, wie anzunehmen ist, jenen sehr alten Katalog gesehen, nach ihm spricht keiner mehr davon, der betreffende Codex war verschwunden. Er bezeichnete den Katalog als fehlerhaft, weil es ihm wohl unwahrscheinlich vorkam, daß die von ihm aufgeführten Bücher desselben alles das enthalten sollen, was ein Papst Leo dem ruhmreichen und thatkräftigen Kaiser und Beschützer des heil. Stuhles zu bieten vermochte. Der sehr alte Codex ist im XVII. Jahrh. Benutzt worden, denn eine Notiz in demselben rührt von einer Hand dieser Zeit, wahrscheinlich von Gelen selbst her. Das von ihm veröffentlichte Verzeichnis findet sich wörtlich in demselben, aber es stellt sich dar als die Notierung der verliehenen Bücher, nicht aber als Katalog überhaupt. Wer den betr. Codex benutzt und festgehalten hat, steht nicht fest. Daß man im 17. Und 18. Jahrh. aus der Dombibliothek werthvolle Codices entliehen, die nachher nicht zurückgeliefert wurden, ist bekannt 3). Es fehlte die nötige Kontrolle. Wenn darum im Laufe der Zeit der Zugang zur Dombibliothek erschwert wurde und Klagen 4) über Absperrung derselben besonders von holländischen Gelehrten laut wurden, so war dies eben auf das Verschwinden einzelner Manuskripte zurückzuführen. Schrieb doch Heinsius an seinen Freund Graeve, daß in Köln alte Pergament-Codices von Händlern pfundweise für geringen Preis zu haben seien 5). Unter gewissen Vorsichtsmaßregeln wurde die Bibliothek den Forschern gern geöffnet. Als im Jahre 1794 die französische Armee sich Köln näherte, wurden die wichtigsten Wertgegenstände des Domes, speziell die Manuskriptenbibliothek, in das kurkölnische Herzogtum Westfalen nach Arnsberg geflüchtet und in der Prämonstratenserabtei Wedinghausen, der Zufluchtstätte des Domkapitels, untergebracht. Die Anhäufung der Wertgegenstände daselbst veranlaßte die Flucht eines Teiles nach Frankfurt, Bamberg, Prag, Kassel, Paderborn und Soest. Die darüber aufgenommenen Inventarien sind verloren gegangen. In Köln zurückgelassene Bücher der Dombibliothek nahmen die Franzosen |Seite 223 an sich 1). Durch den Lüneviller Frieden kam das Herzogtum Westfalen an Hessen-Darmstadt, das auf die zu Wedinghausen befindlichen Domwertsachen sofort Beschlag legte. Im Herbst 1802 kam der hessische Archivrat Dupuis nach Arnsberg, inspizierte die Abtei Wedinghausen und fand eine Anzahl alter auf Pergament geschriebener Manuskripte aus dem 6.-12. Jahrh. Nach dem Reichsdeputationshauptschluß machte das Domkapitel seine Rechte auf die Codices geltend, allein vergeblich. 190 vorgefundene Codices wurden im März 1815 dem großherzoglichen Museum zu Darmstadt einverleibt. Von den nach Prag geflüchteten Wertsachen und Codices ist ein teil daselbst veräußert worden, der Rest gelangte nach Köln zurück. Als die vormals kurkölnischen Lande in den Besitz des preußischen Staates übergegangen waren, reklamierte dieser die Dombibliothek in Darmstadt, allein die Herausgabe wurde abgelehnt. Erst durch den Friedensvertrag mit Hessen-Darmstadt vom 3. Sept. 1866, Art. XVII wurden die Bücher und Handschriften der preußischen Regierung für das Kölner Domkapitel zur Verfügung gestellt 2). Die Zahl der zurückgelieferten Codices belief sich auf 191 Nummern 3).

Zu dem bisher unedierten Katalog selbst übergehend, bemerke ich, daß der der Codex Nr. 93 meines Verzeichnisses, in welchem er sich befindet, zur Hildebold'schen Sammlung gehörte, entliehen und nicht zurückgegeben wurde. Derselbe fand sich in der Registratur des erzbischöflichen General-Vikariats zu Köln, aus welcher derselbe bereitwilligst zur Verfügung gestellt wurde. Vor Hartzheim muß er schon verschwunden gewesen sein, da dieser ihn in seinem Kataloge nicht anführt; ebenso wenig kannten ihn Jaffé und Wattenbach. Ferner hatte Hartzheim die Bücher in Schweinsleder einbinden lassen, während unser Codex nur geheftet ist. Dem betr. Manuskripte, welches selbst dem VII. bis VIII. Jahrh. Angehört, sind nachträglich vorne 4 Blätter und am Schlusse 2 Blätter hinzugefügt worden. Die Handschrift des Katalogs gehört dem Jahre 833 an, 8°. 

Diese 6 Pergamentblätter sind von derselben Größe und Beschaffenheit wie die des Codex selbst; 27 Centimeter lang und 18 Centimeter breit; die Tinte ist durch das Alter gelb geworden; einzelne verblichene Worte waren nur durch die Lupe zu erkennen. Dem Inhalte nach umfaßt der Katalog 13 Teile: 1. Hl. Schrift, 2. Liturgie, 3. Kirchenväter (Dogmatik), 4. Kirchenrecht, 5. Sakramentarien, 6. Moral (Pönitentialbücher) und Pastoral, 7. Homilien, 8. Kirchengeschichte (Leben verschiedener Heiligen), 9. Ascese, 10. Scholastik, 11. Philosophie, Rhetorik, Grammatik, 12. Medizin, 13. Civilrecht. Auf den 4 ersten Blättern findet sich der abgeschlossene Katalog selbst, auf den 2 letzten das Verzeichnis der verliehenen Bücher. Die Numerierung im nachfolgenden Verzeichnisse rührt vom Verfasser her; nur die jetzt in der Dombibliothek noch vorhandenen Codices sind behandelt, die fehlenden Nummern im Kataloge selbst in Klammern [--] gesetzt. Im Ganzen umfaßt er 108 Codices, von denen sich nur noch 63 vorfinden; die ausgeliehenen Bände sind aus diesem entnommen und daher nicht besonders numeriert. Daß der Codex selbst noch im 17. Jahrh. Vorgelegen hat, geht aus einer handschriftlichen Aufschrift dieser Zeit hervor 4), wonach das Buch selbst als schon abgedruckt bezeichnet wurde; das Verzeichnis der verliehenen Bücher hat man damals auch gefunden, nur nicht den eigentlichen Katalog. Daraus läßt sich schließen, daß er bis dahin mit dem Codex noch nicht zusammengeheftet war. Da wir aus dem IX. Jahrh. nur verhältnismäßig wenige Manuskripte haben, so wurde die Aufschrift sowie die 1. Seite des |Seite 224 Manuskriptenverzeichnisses durch Photo-Litographie aufgenommen und der vorliegenden Arbeit beigegeben. Sämtliche Codices sind auf Pergament geschrieben, und, wo nicht anders angegeben, in Schweinsleder gebunden. Die Blätter sind durchlaufend numeriert. Da der zur Verfügung stehende Raum ein knapp bemessener war, so mußte von einer streng bibliographischen Beschreibung der Codices Abstand genommen werden. Durch spätere Nachträge gedenkt der Verfasser einzelne Punkte der Abhandlung noch näher zu erörtern.

[Anmerkung zur digitalen Fassung: Im gedruckten Text sind Abkürzungen nicht aufgelöst, sondern nur der Buchstabenbestand mit einem Überstrich versehen. Da dieser hier nicht wiedergegeben werden kann, sind die Abkürzungen in runden Klammern aufgelöst oder leere runde Klammern gesetzt. Die im Druck als xpi mit Kürzungsstrich wiedergegebene Kürzung wird hier als (christi) wiedergegeben. Abgekürzte Wörter, deren Kürzung durch einen Punkt angedeutet werden, sind nicht aufgelöst. Teilweise wurden bei Decker gekürzt wiedergegebene Passagen nach der jüngeren Literatur verbessert und aufgelöst. (ps)]


Aufschrift der 1. Seite:

Hic liber jussus a Wenilone ep(iscop)o Laudonense descriptus ad opus Domni Hildibaldi Archiep(iscop)i et Sacri Palatii Capellani, de illis libris qui Roma venerunt et Domnus Apostolicus Leo Domno Karoli (!) Imp. transmisit.

Eine spätere Hand fügte hinzu: 'S(an)c(t)i Petri Colonien(sis).'

2. Seite:

Anno dominicae incarnationis DCCCXXXIII.
  'Repperimus libros veteris ac novi testamenti. nec non et expositiones sanctorum patrum et alia ac diversa opuscula sicut hic adnotata atque conscripta repperiuntur.'
  'Bibliotheca in qua continentur omnes libri veteris ac novi testamenti.'
1. Genesis, exodum. leviticum. numerum. deuteronomium. josue, judicu(m). hruth. in uno corpore.
2. Regum Volumina tria.
3. Esaiae. hieremiae. hiezechihelis. in uno corpore.
4. Prophetae majores et minores in uno thomo.
5. Librum Job in uno corpore.
6. Item librum Job. tobi. judith, hester, esdra. in uno corpore.
7. Psalteria III.
8. Parabole Salomonis ecclesiasten. cantica canticorum. librum sapientie. lib. hiesu in uno volumine.
9. Paralipenon. volumina II.
10. Machabeorum volumina II in uno corpore.
11. Evangeliorum volumina VIII.
12. Actus apostolorum. et septem epistolas canonicas. apocalipsin. et epistolas Pauli in uno codice.
[13.] Lectionarios VI.
[14.] Lectionarios qui dicuntur libri com(itis). III.
 
 |Seite 225

3. Seite.

15. Sacramentorum Gregorii volumina VIII.
[16.] Gelasii volumina V. Bened. super. pop()lum. II. (Eine spätere Hand schrieb am Rande 'Ablata'.)
[17.] Item sacramentorum Gregorii cum evangel(ium). et lect. I.
[18.] Ceteros veteres missales II.
[19.] Antephonarios III.
[20.] Apocalypsin pinctum. (Eine spätere Hand fügt bei: pictam.)
[21.] Expositio beati Augustini qui dicitur exameron . in uno corpore.
22. Item ejusdem sup(er) evangelium Iohannis homilie, vel sermones LXX in uno volumine.
23. Doctrina (christi)ana ejusdem volumina II.
24. Ejusdem de sermone d(omi)ni in monte. vol. I.
25. Item ejusdem enkiridion. volumen I.
[26.] Athanasii de fide catholica epistolae. et pauca de historia ecclesiastica. vol. I.
[27.] Augustini de fide catholica lib. II et de quattuor virtutibus, caritatis lib. IIII et disputatio Augustini et Feliciani et Ambrosii de fide catholica et cetera in uno volumine.
28. Augustini sup(er) psalmos. volumina III.
29. Item Augustini questiones veteris ac novi testamenti et definitio dogmati ecclesiastici. Dec.ubo paulini I. [De consilio]
 

4. Seite:

[30.] Baede presbyteri super aedificatione templi. vol. I.
31. Item super parabolas Salomonis. codex ep(iscopu)s secum.
32. Item ipsius super marcum. vol. I.
[33.] Item ipsius sup(er) luca(m). thom. I.
[34.] Item de operatione sex dierum et sup(er) sedecem psalmos canticum graduum. et aliis expositionibus. vol. I.
35. Item Bedae sup(er) epistolas Pauli. (Eine spätere Handschrift fügte bei: statt Baede - Bedae.)
36. Item Bedae de temporibus.
[37.] Questiones Hieronimi sup(er) genesin in quaternionibus.
[38.] Hieronimi sup(er) regum et cantica canticorum in uno vol.
[39.] Ipsius explanatio in isaia(m) lib. X in uno corpore.
40. Item in isaiam lib. V in uno codice.
41. Super hiezechielem lib. V in uno thomo.
[42.] Super Osee-Johel. lib. IIII in uno volumine.
43. Super Micheam. Abbacuc. et Sophoniam in uno vol.
44. Super Abdiam. Jonam. et Naum. in uno codice.
45. Hieronimi Eusebii. super Johel. Amos. Zachariam. Jonam. et Malachiam. in uno volumine.
46. In Ecclesiasten. vol. I.

|Seite 226
47. Item ipsius expositio quatuor evangeliorum de brevi proverbio edita secd. anagogen. vol. I.
48. Item ipsius super epistolas ad Galathas et Filemonem. vol. I.

5. Seite.

[49.] Super Psalmos. vol. I.
[50.] Item catalogum ipsius in quaternionibus.
  Hier Lücke von 2 Zeilen
51. Quadraginta homeliarum Gregorii vol. III.
52. Item ipsius in Job. lib. V in uno thomo. (Am Rande mit späterer Tinte: abest. r. Revisionszeichen r = recte.)
[53.] Item in tertia parte lib. XVI in uno corpore.
[54.] Item in tertia parte libri XXII in uno codice.
55. Epistolarum Gregorii vol. I.
56. Pastorales libri quattuor.
[57.] Dialogorum volumina duo.
[58.] Super hiezechihelem vol. II.
  Lücke von 2 Zeilen.
59. Collectaria diversorum anni circuli legenda. vol. III.
[60.] Collectaria alia super evangelium Smaragdi. vol. II.
[61.] Item ipsius super epistolas. vol. II.
62. Liber diversorum patrum p(er) annum legend. I.
  Lücke von 3 Zeilen.
[63.] Aethimologiarum Esidori vol. I.
[64.] Officiorum vol. III.
[65.] Synonima et lib. Basilii in uno codice. (Am Rande mit späterer Tinte: .)

6. Seite.

66. Esidori de summo et incommutabili d(e)o et cetera sicut in capitibus libri continetur. vol. I.
67. Item ejusdem super Genesis lib. I.
[68.] Sententiarum volumina II.
  Lücke von 1 Zeile.
69. Johannis osaurei super Mattheum. vol. I.
70. Item ipsius super epistolam ad Hebreos. thomum I.
[71.] Item de lapsu reparatione et alia quam plurima in uno vol.
  Lücke von 2 Zeilen.
72. (# mit späterer Tinte.) Ambrosii de fide catholica lib. II et de symbulo. et Faustini ad flacillam de fide. et adversus Arrianos. et questiones Arrianorum adversus Augustinum. in uno volumine.
73. Item Ambrosii et Hieronimi de dignitate. sacerdotum et de sacris ordinibus. vol. I.
  Lücke von 2 Zeilen
74. Alcuuini de scta trinitate et Christi incarnatione. lib. I.

|Seite 227
75. Item ipse admonitionem VVidoni (Widoni) in quatnionib.
76. Item ipsius super psalmos septem poenitentiales.
  Lücke von 2 Zeilen.

7. Seite

77. Canones cum decretalibus plenarios. IIII.
78. Concordia canonum. vol. II.
79. Collectarios diversorum canonum. libros tres.
[80.] Anglorum manuscriptos. vol. II.
[81.] De concilio Aurelianense. bracarense. Agatense. Paonense vetus thomus I
  (Randbemerkung: utilis.)
  Lücke von 2 Zeilen.
82. Vita s(an)c(t)i Martini in uno corpore.
[83.] Vita s(an)c(t)i Goaris et s(an)c(t)i Amandi. et pass() s(an)c(t)i Mauricii. Vol. I.
[84.] Vita s(an)c(t)i Gertrudis in uno corpore.
[85.] Vita s(an)c(t)i Remigii in quat.nione uno.
[86.] Vita s(an)c(t)i Medardi in quat.nione uno.
87. Vita Patrum. vol. II.
[88.] Vita s(an)c(t)i chutberti in quaternione uno.
[89.] Septem dormientium in quaternione uno.
[90.] Passio s(an)c(t)i Victoris Massilie in quaternione.
  Lücke von 4 Zeilen.
91. Compotum diversorum compotistarum. vol. I plenarium.
92. Compotum Baede vol. I.

8. Seite

93. Liber Ferrandi diaconi ad Reginum comitem.
94. # Eucherii volumen I. Paterii volumina II.
[95.] De regulis canonicorum. volumina II.
96. De resurrectione mortuorum. lib. I et de fide lib. II. De praescriptionibus hereticorum lib. I. De jejuniis adversum phisicos lib. I. De monogamia lib. I. De pudicitia lib. I in uno corpore. Sed auctorem ignoramus.
97. Poenitentiales II.
98. Praedicationum dieb. Festis et cotidianis. Vol. II.
[99.] Medicinalis antiquus. vol. I.
[100.] Liber legis romanorum vol. I. Liber Salicae et legis Ribuariae vol. III. Liber legis Ribuariae qui dr(). pact(). vol I. Am Rande steht: sumpti sunt. Notiz a. d. XVI. Jahrh.
[101.] Metrum Vergilii libri XII in uno corpore. (Am Rande: perditus.)
102. # Epigramma Prosperi. lib. I. Sedulii lib. II. Juvenci lib. IIII in uno volumine. (Randbemerkung # scheint das Fehlen dieses Bandes anzudeuten.)

|Seite 228
[103.] Donati grammatici volumina II et questiones super Donatum.
104. # Orthographia. necnon partes Donati et de dialectica arte et rhetorica. lib.I. ().
105. Glossarum vol. I. in quaternionibus. I.
[106.] # Pronosticon Juliani in quaternione uno. #.
[107.] Ad instruendos paganos vel rudes. in quaternione.
108. Orationes s(an)c(t)i Gregorii et caetera. in quaternione.

 


II.

Ausgeliehene Bücher.

Habet Ermbaldus ad suum ministerium. Evangelium cum argento scriptum, auro et lapidibus paratum.
Alium similiter plane scriptum. et auro et lapidibus ornatum.
Sacramentorum Gregorii cum auro scriptum. Lectionarium I.
Librum S(an)c(t)i Augustini in quo jacebant petulae aureae.
De libris Samuelis. Psalterium I. Antephonarium I. Homiliam unam.
De libris Langolfi librum comiti I. Sacramentorum vol. I.
        Lücke von 1 Zeile.
Dominus episcopus in sua capella. Evangelium I. Lectionarium I. .... parabolas Salomonis.
Hilduin abba. Lectionarium I.
        Lücke von 1 Zeile.
Item Ermbaldus. Evangelium I. Lectionarium I.
Dedit Episcopus sorori suae librum Sacramentorum cum lectionario, Antephonarium I. filio sororis suae psalterium I.
Habet Engilolfus comes. lectionarium I. omilias Gregorii I.
Habet ipse Sacramentorum cum lectionario I. qui fuit Emundi.
Voso lectionarium I.
Baldericus episcopus. missalem cum lectionario. vol. I.
Hildiswint parabolam Salomonis.
Baldrih librum Prosperi de activa et contemplativa [vita verwischt, aber zu erkennen].
Osman missalem cum lectionario et vita Patrum.
Suebrat lectionarium cum evangeliis.
Ratleih librum Pompeji.
Wadolf appologeticum Gregorii Nazianzeni.
Th. & mar expositionem Gregorii in Job primam partem.
Helmbalt frater episcopi. lectionarium I. antephonarium I.
Folcari missalem cum lectionario I.
Radolf missalem I.

|Seite 229 

Nachtrag eines späteren Schreibers:

Engilhelm regum.
Uxor Werinbaldi. lectionarium.
Gundolf hom()l.
Hartger sacramentorum.

Nach 8 Zeilen Lücke folgt der Name desjenigen, welcher den Nachtrag geschrieben: Virgilium.


Ad. 1-12. Domb. N. 1, gr. 2°. 382 Bll. Schrift des VIII.-IX. Jahrh. Diese Teile der Bibel sind in einem Sammelbande vorhanden. Sie umfassen die ganze hl. Schrift Alten und Neuen Testaments bis zur Apokalypse einschliesslich. Letztere enthält 25 Kapitel, schliesst jedoch hier mit den ersten Versen des Kap. 24 (Qui sanctus est sanctificetur adhuc.). Offenbar ist der Rest des Buches verloren gegangen.

Auf der ersten Seite des Codex findet sich von einer Hand des XIIIten Jahrh. folgende Aufschrift: Magistri Rucgheri. Hic liber est sancti Petri in Colonia concessus conventui de Prato sancte Marie per manum domni Alberti subdecani. Quem idem conventus reddet sine contradictione, cum repitittus fuerit a capitulo sancti Petri, sicut continetur in litteris, quibus se predictus sanctimonialium conventus obligavit. Et in eo sunt multa folia truncata. Anno MCCXLI. Darunter die Bemerkung aus dem Xten Jahrh.: 'Liber S. Petri a Pio Patre Herimanno 3) datus.'

Am Ende derselben Seite: I(n) tab(u)la altaris be(ate) marie accepte s(unt) p(r)o XVIIII m. argenti. XIII. m auri et dimidium.*1

Der erste Bogen hat ursprünglich nicht zu diesem Sammelbande gehört, ist vielmehr beigebunden worden. Er enthält die, nicht zu dieser Sammlung gehörende, 'Epistola S(an)c(t)i. Hieronimi ad Paulinum Presbiterum de omnibus divinis historiae libris 4)'. Das erste Titelblatt mit dieser Aufschrift, sowie das zweite mit den mit Majuskeln versehenen Anfangsworten: 'Frater Ambrosius tua mihi munuscula perferens detulit', weist herrliche Initialen in Rot- und Goldschrift auf. Die erste Textzeile fährt mit den Worten fort: "et suavissimas litteras quae a principio amicitiarum fidem probate jam fidei et veteris amicitiae praeferebant.' Dieser Brief umfasst 5 Seiten. Darauf folgen alsdann die einzelnen Bücher der hl. Schrift. Als Einleitung zu denselben stellt an der Spitze eine Praefatio S(an)c(t)i. Hieronimi presbyteri (1 1/2 Seite), dann: Incipiunt capitula, deren er 82 aufzählt; dann Kapitel mit Inhaltsangabe und Text. Incipit liber Genesis. (J Initiale mit reichen |Seite 230 Ornamenten.) Vom Kapitel LXXVIIII sind nur noch 4 Zeilen vorhanden, schliessend mit den Worten: 'factiq. sunt omnes dies vitae illius (sc. Joseph) centum quadraginta septem annorum.' Ein Blatt ist hier, wie ersichtlich, herausgerissen, so dass die Kapitel LXXX, LXXXI und LXXXII vollständig fehlen. Ebenso sind die 4 ersten Kapitel der Inhaltsangabe von Exodus, die auf demselben Blatte standen, nicht mehr vorhanden. Exodus zählt CXXXVIIII Kapitel. Dann schliessen sich an Leviticus, Numeri, Deuteronomium sowie die Praefatio Jesum nave et Judicum. Josue 33 Kapitel, Richter 18 Kapitel. Alsdann folgen ad ruth quoq. et hester. Hieran schliesst sich die Praefatio S(an)c(t)i Hieronimi presbiteri in libro Regum an. Das Ite Buch umfasst 26 Kap., das 2te 18, das 3te 18, das 4te 17 Kap.

Praefatio in Paralipomenon, Inhaltsangabe und Text CXI Kapitel; Praefatio in Esra, XIII. Kap., sowie die Bücher Hester und Job; lib. Psalmorum CL.; Parabolae Salomonis; die prophetischen Bücher; zuletzt folgen lib. Tobiae, Judith und Machabaeorum. Hiermit schliesst das Alte Testament. Den Übergang zum Neuen Testament vermittelt die Praefatio des hl. Hieronimus an Papst Damasus. Dann folgen die 4 Evangelien, die Apostelgeschichte, die Briefe der Apostel und die Apokalypse. Im Anschlusse an den Brief des Apostels Paulus an die Kolosser befindet sich der apokryphe Brief 'ad Laodicenses'. Von den im Index angegebenen 25 Kap. der Apokalypse sind nur 23 vollständig erhalten, das 24ste teilweise; der Rest desselben sowie das 25ste Kap. fehlen, und sind wahrscheinlich beim Einbinden des Bandes, wie die Spuren zeigen, weggerissen worden. Die letzten Zeilen (Kap. 24) lauten: "qui nocet noceat adhuc; et qui in sordibus est, sordescat adhuc: et qui justus est, justificetur adhuc: et sanctus, sanctificetur adhuc. (Es ist dies nach der Vulgata: Kap. XXII, 11.) Die Einteilung der Kapitel weicht von der Vulgata unwesentlich ab. Ausserdem ist noch ein Commentar der Psalmen 109-150 vorhanden; Schrift IXtes Jahrh.

No. 14. Lectionarios qui dicuntur libri com(itis). III.

Dieser Band ist jedenfalls identisch mit Domb. No. 138, Schrift VII.-IX. Jahrh., 4°. 44 Bll.

Bl. 1. giebt den Inhalt des Buches mit den Worten an: 'In nomine domini. Incipit ordo librorum catholicorum, qui in Ecclesia Romana ponuntur ad legendum'. Bezeichnung der Teile der hl. Schrift, welche beim Officium überhaupt, oder als Epistel bei der hl. Messe gelesen werden.

Bl. 5. Ordo solemnis missarum per annum et praecipuis anni festis in Ecclesia Romana usitatus. Caeremoniae processionum ante missam, rituum omnium in missa. Reconciliatio poenitentium in Quadragesima.

Bl. 19. Scrutinium vel examen baptizandorum ante Pascha. Omnes ritus hebdomadae sanctae, Confectio chrismatis, baptismus in sabbato sancto.

Bl. 44. Litaniae vetustissimae, welche am Schlusse der feierlichen Laudes in Rom gesungen wurden. Einzelne Bitten derselben weisen deutlich auf die Zeit der Abfassung des Buches hin: "Exaudi Christe. Resp. Domino nostro a Deo decreto Summo Pontifici et universali Papae vita. Exaudi Christe. Domino nostro et Augusto a Deo Coronato Magno et Pacifico Imperatori vita |Seite 231 et victoria. Resp. Tu illum adjuva. Exaudi Christe. Ejus praecellentissimis Filiis Regibus vita. Resp. Tu illos adjuva. Exaudi Christe. Exercitui Romanorum et Francorum vita et victoria. Resp. Tu illos adjuva.' Diese Bitten lassen sich beziehen auf Karl den Grossen, sowie auf seine beiden Söhne Pipin und Ludwig, denen bereits 781 die Königreiche Italien und Aquitanien von ihrem Vater übergeben waren. Hartzheim glaubt nicht fehl zu gehen bei seiner Annahme, dass diese Litanei bei Gelegenheit der Kaiserkrönung Karls in Rom gesungen worden. Da es den ganzen ordo romanus darstellt, müsste Karl an der Erwerbung desselben viel gelegen sein.

No. 15. Sacramentorum Gregorii volumina VIII.

Domb. No. 137. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 183. Auf dem 1ten beigebundenen Blatte wird von einem Anonymus des XVIII. Jahrh. der Inhalt des Buches, wie folgt, angegeben:

1. Liber sacramentorum Gregorii Papae, divisus in duos libros, quamquam haec divisio non enuntietur disertis verbis, uti in Codice 88 Ms. nostri (sc. Hartzhemii.).

2. Liber secundus sacramentorum cum indice in CXLVII capita diviso, quibus totidem diversae missae vel benedictiones indicantur. (Grimoldo abbati tribuitur.)

3. Missae XVIII diversae in septem hebdomadae dies tributae.

4. Benedictiones variae in variis missis de sanctis.

5. Litania notatu dignissima, in qua martyres nostrales Gereon, Victor, Cassius, Florentius invocantur, non vero Ewaldi, Agilolfus, Evergislus, non Ursula, non Martha, non Paula; inter confessores invocantur Remigius Germanus, non Severinus, non Cunibertus.
Deinde oratur in iis pro Formoso Apostolico, pro Arnolfo rege, pro Hermanno Antistite nostro, qui anno DCCCCXC (irrtümlich für DCCCXC) simul vivebant, unde haec litania suam aetatem in fronte habet, sed liber ipse saeculo uno vetustior videtur et ad nonum aut octavum referendus est.

Auf der 2ten Seite steht: 'Liber S. Petri metropolitanae Colonienis Eccleesiae.' Der Umstand, dass in der oben erwähnten Litanei für den Papst Formosus, der erst 891 erwählt wurde und im Mai 896 gestorben ist, für den König Arnolfus, der 896 Kaiser geworden, sowie für Erzbischof Hermann von Köln, der von 890-895 regiert hat, gebetet wird, könnte darauf schliessen lassen, dass das Buch dem Xten Jahrh. angehöre, und aus unserer Sammlung auszuscheiden sei. Allein dem ist nicht so. Dass die Schrift der Litanei dem Xten Jahrh. angehört, ist sicher, allein sie weicht von der des Codex selbst sehr ab. Dazu kommt, dass die abgekürzte Litanei auf 2 Seiten zusammengedrängt ist, die vom Schreiber freigelassen oder überschlagen worden waren, denn die 3 letzten Seiten des Buches rühren wieder vom ersten Schreibet her. Auch war es zur damaligen Zeit schon vielerorts Sitte, auf die letzten freien Blätter das Pater noster, das Symbolum Apostolorum, Magnificat, Te Deum, Orationen sowie die Litanei Aller Heiligen zu schreiben.

|Seite 232

Am Rande des Codex finden sich zahlreiche Namen nachträglich beigefügt, z.B.:

Goldrat, Bezza, Herivvar, Sigolf, Athagar, Vurndibert, Guntram, Hildigart, Erfgif, Vuerinbolt, Brunhart, Filsuint, Gerbirg, Heriger, Ruotichin, Rihilt, Sigibolt, Rativo, Hildirih, Vuilligart, Sigilint, humsriht, Egilbraht, hardsadan, meginsuuint. Cfr. Jaffé u. Wattenbach. Anhang XVII.

No. 22. Item ejusdem sup. evangelium Johannis homilie vel sermones LXX in uno volumine.

Domb. No. 69. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 145 Auf dem 1ten Blatte die Aufschrift: 'Aurelii Augustini tractatus in evangelio secundum Johannem.' Incipiunt capitula.' Auf den 3 ersten Blättern sind die Kapitel von I-LXX angegeben für 70 Homilien. Schöne Schrift, gut erhaltener Band.

No. 23. Doctrina christiana ejusdem volumina II.

Domb. No. 74. Schrift VIII.-IX. Jahrh. kl. 2°. Bll. 167. Auf dem ersten und zweiten Blatte befindet sich eine Einleitung zu diesem Buch von späterer Hand (XIItes Jahrh.). Auf dem zweiten Blatte steht in Quadratschrift: IN HOC CODICE SVNT LIBRI IIII DE DOCTRINA (CHRISTI)ANA BEATAE MEMORIE AVRELI AUGVSTINI EP(ISCOP)I ET ALII DVO CONTRA MANICHEOS. (Enthalten in der Mauriner Ausgabe III. 1-91 u. I. 645-684.) Das Buch zerfällt in 6 Abteilungen: De doctrina christiana; lib. I. Bl. 2-23, lib. II. Bl. 23-51, lib. III. Bl. 51-73, lib. IV. Bl. 73-113. Contra Manicheos: lib. I. Bl. 113-140, lib. II. Bl. 141-167.

Auf dem 1ten Blatte, welches nachträglich mit einer Vorrede beschrieben worden, standen früher die Worte: Codex S(an)c(t)i. Petri sub pio Patre Hildibaldo scriptus.

No. 24. Ejusdem de sermone d(omi)ni in monte vol. I.

Ein Band mit dieser Überschrift, findet sich nicht, vielmehr ein Codex, welcher eine Reihe von Sermones des hl. Augustinus über jene Lehrpunkte enthält, welche Christus in der Bergpredigt vorgetragen hat. Die obige Citirungsweise entspricht dem Inhalte des Buches: Domb. No. 76. Schrift VIIItes Jahrh. 4°. Bll. 222. Auf dem ersten Blatte steht:

'In hoc corpore continetur: S(an)c(t)i. Augustini de disciplina christianorum ser(mo). I., - ejusdem de evangelio: 'dimitte et dimittetur tibi,' ser(mo). I, - ejusdem de bono patientiae, lib. I, - ejusdem de bono conjugali, lib. I, ejusdem de sancta virginitate, lib. I, ejusdem de nuptiis et concupiscentia, lib. II.'

No. 25. Item ejusdem enkiridion volumen I.

Domb. No. 75. Schrift VIIItes Jahrh. 206 Bll. gr. 2°. Inhalt: Des hl. Augustinus 10 erste Bücher über den Gottesstaat. Auf der ersten Seite befindet sich ein Schreibversuch, der die Worte enthält: 'Si quis autem sine peccato est, mittat in eam lapidem,' und: 'domine si vis, potes salvus fieri.' Auf |Seite 233 der 2ten Seite: IN NOMIN(E) • D(OMI)NI • N(OST)Rl • IH(ES)V • INC(I)P(I)T • LIB • DE CIVITA • D(E)I • S(AN)C(T)I • AGVSTINI • EP • MIRIFICE • DISPVTAT • ADVERSVS • PAGANOS ET DAEMONES • EORVM DEOS • ABEXORDIO MVNDI • VSQVE lN FINEM SAECVLI.

An der Spitze des 2ten Blattes steht, von einer Hand des XIV. Jahrh. geschrieben:

'Ecclesie coloniensis est,' dann folgt die Überschrift: 'Gloriosissimam civitatem D(e)i sive in hoc temporum cursu cum interim (nachträglich beigefügt: pios) peregrinatur ex fide vivens' sive in illa stabilitate.' Der Codex zerfällt in 10 Teile:

De civitate Dei, lib. I. Bl. 2-24, lib. II. Bl. 24-44, lib. III. Bl. 44-65, lib. IV. Bl. 66-85, lib. V. Bl. 85-108, lib. VI. Bl. 109-122, lib. VII. Bl. 122-142, lib. VIII. Bl. 143-162 beginnt mit einer neuen Überschrift in Uncialen: Nunc intentiore nobis est animo multo quam erat in superiorum solutione quaestionum. et explicatione librorum de theologia, lib. IX. Bl. 162-177, lib. X. Bl. 177-206.

Am Rande befinden sich Anmerkungen aus späterer Zeit.

No. 28. Augustini super psalmos Volumina III.

Diese 3 Bände sind getrennt in der Domb. vorhanden sub. No. 63, 65, 67. Schrift IXtes Jahrh. 2°. Bll. 264. In No. 63 steht auf der Titelseite: 'Codex s(an)c(t)i. Petri sub Pio Patre Hildibaldo scriptus.' Auf dem 1. Textblatte ist die Inhaltsangabe: 'In hoc corpore continetur tractatus Augustini super quinquaginta psalm(os). priores.' Am Schlusse des Commentars über den 30. Psalm, Bl, 86 fügt die Schreiberin (die wie die folgenden jedenfalls Mitglied eines Klosters war), bei: 'Girbalda scripsit;' nach der explicatio Psalmi XXXVIII. Bl. 174:

'Gislildis scripsit;' ain Ende Bl. 263: 'Agleberta scripsit.' Der Band enthält teils Erklärungen der Psalmen, teils sermones über dieselben.

No. 65 der Domb., Schrift IX. Jahrh., gr. 2°. Bll. 352 enthält, als Fortsetzung des vorigen Codex, die Erklärung der Psalmen 51-94. Auf dem 1. Blatte findet sich die Aufschrift: 'Augustini super psalmos centum, sowie Liber s(an)c(t)i. Petri', es fehlen die letzten Blätter, die Erklärung von Psalm 94-100;

Schrift IX. Jahrh., im Anfange stark beschädigt, hat durch Nässe überhaupt stark gelitten, die letzten, beschädigten Blätter sind offenbar weggerissen worden; auch sonst fehlen grössere Blattstücke. An 4 Stellen sind die Namen der Schreiberinnen angegeben. Bl. 73: 'Adruhic scripsit'; Bl. 151:

'Altildis scripsit'; Bl. 224: 'Gisledrudis scripsit'; Bl. 289: 'Eusebia scripsit'.

No. 67 bildet den 3. Teil. Schrift IX. Jahrh. gr. 2°. Bll. 183. Auf dem Titelblatt steht: 'Codex S(an)c(t)i. Petri sub Pio Patre Hildebalde scriptus.' Auf dem 2. Blatte folgt die Inhaltsangabe: 'Expositio S(an)c(t)i. Augustini super psalmorum tertiam partem.' Schrift IX. Jahrh. Eine spätere Hand fügte hinzu: 'Liber S(an)c(t)i. Petri.' Behandelt sind die Psalmen 101-150. An 2 Stellen sind die Namen der Schreiberinnen beigefügt: Bl. 105: 'Vera scripsit'; Bl. 183: 'Agnes scripsit.'

|Seite 234

No. 29. Item Augustini questiones veteris ac novi testamenti et definitio dogmati ecclesiastici. - - - - - paulini I.

Domb. No. 80. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 148. Die Fragen über Stellen der hl. Schrift sowie des kirchlichen. Dogmas sind meist in Briefform behandelt. Auf der l. Seite findet sich: 'Lect. lib. sapientie: Ecce sacerdos magnus qui in diebus suis placuit d(e)o ..... Auf der 2. Seite folgt die Inhaltsangabe :

Haec in hoc libro continentur:
S(an)c(t)i Augustini ad Volusianum.
Item rescript() Volusiani ad s(an)c(t)um Augustinum ep(iscopu)m.
Ejusdem s(an)c(t)i Augustini ep(iscop)i ad Volusianum.
Epistola Hilari ad s(an)c(t)um Augustinum ep(iscopu)m.
Item epistola s(an)c(t)i Augustini ep(iscop)i ad eum data.
Item epistola s(an)c(t)i Augustini ad Paulinum ep(iscopu)m. Nolanum.
Ejusdem s(an)c(t)i Aug. adversus epistolam Juliani pelagiani ad Bonifatium papam urbis.
Epistola Alypi et Augustini episcoporum ad Maximum, medicum civem theniatanum.
Epistola s(an)c(t)i Aug. ad Xystum presbit(eru)m. epistole II.
Ejusdem s(an)c(t)i Aug. ad Valentinum monachum, adrimentinum epistole II.
Ejusdem s(an)c(t)i Aug. ad Valentinum monachum de correptione et gratia adversus eosdem. epistole II.
Item epistola s(an)c(t)i Evodi Uzulensis ad abbate(m) Valentinum adrimentinum.
Item epistola papae Celestini urbis Rome ad episcopos Gallos pro gratia d(e)i.
Ejusdem papae Celestini de prevaricatione Adae et originali peccato et gratia d(e)i.
Item communitorium s(an)c(t)i Aug(ustini). quomodo sit agendum cum Manicheis. Mit Rotschrift hinzugefügt: Simul fient epistol. num(e)r(i) XVIII. Incolomis legas omnium nobilium lector.

Auf der letzten Seite fügte eine andere Hand desselben Jahrhunderts bei:

'Augustine tuum redolet liber iste leporem
Et quesita diu explicat ore manu.'

Am Schlusse des Blattes heisst es weiter:

'Augustine sacris nimium donate loquelis,
Nunc recuba victor praeclarus stemmate fulvo.' 

No. 31. Item super parabolas Salomonis codex. ep()s secu().

Domb. No. 105. Schrift Anfang des IXten Jahrh. Kleinformat. Bll. 90. Auf dem Titelblatte steht: PARABVLE SALOM(O)N(I)S FlLI DAVID REGIS ISRAH(E)L.

Darunter Bl. 1-28: Parabole grece latine dicunt similitudines. quod huic libro vocabulum Salomon ob id imposuit, ut sciremus altius et non juxta litteram intellegere q(). dicit in quod()nm significat. p(er) parabolas turbis fuisse locuturum ....

Bl. 29-66 neuer Abschnitt: "Parabolae Salomonis', mit der Begründung: 'novum ponit titulum, quia novum genus locutionis incipit.

|Seite 235

Bl. 67. Neue Überschrift: 'Haec quoque parabule Salomonis quas transtulerunt viri Ezechiel regis juda.' Der letzte Teil ist durch Feuchtigkeit sehr beschädigt.

No. 32. Item ipsius sup. marcum vol. I.

Domb. No. 20. (Herausgegeben: Giles, Bedae opp. T. X. p. 1-264.) Schrift IXten Jahrh. gr. 2°. Bll. 117. Auf dem 1. Blatte ist von späterer Hand hinzugefügt: 'Liber Athilini' und 'Bedae presbyteri ue'.

Der Band No. 19 der Dombibliothek enthält gleichfalls die Erklärung des Evangeliums nach Marcus, von derselben Hand geschrieben, Jedoch unvollständig. Dieser Codex stellt sich als Sammelband dar. An erster Stelle wird darin behandelt von Bl. 1-4: Apparitio S. Michaelis et dedicatio basilicae ejus. Diese Abhandlung ist wahrscheinlich mit No. 29 des Katalogs identisch: 'Baede presbyteri super aedificationem templi. vol. I.'

Von Bl. 5-6. Glossarium, in quo nonnulla verba Germanica insunt. Diese Abhandlung ist späteren Datums. (XII. Jahrh.)

Von. Bl. 6-7. Nominum Hebraicorum interpretatio.

Von Bl. 9-144. Bedae evangelii secundum Marcum expositionis partes nonnullae. Der Titel sowie die 3 ersten Kapitel fehlen vollständig.

Von Bl. 145-146. Orationes. Auch dieser Teil ist späteren Datums, jedoch haben diese verschiedenen Teile dieselbe Grösse und sind aus dem Grunde zusammengebunden worden.

No. 35. Item Bedae sup(er). epistolas Pauli.

Domb. No. 104. Schrift IXtes Jahrh. Kleinformat. 160 Bll. Auf dem Titelblatt, findet sich die Aufschrift von einer Hand des XVten Jahrh. 'Beda sup(er), ep(isto)las pauli.' Auf dem 1. Blatte steht: 'Incipit liber Baedae prbi sup(er). ep(isto)las pauli. Paulus servus (christi) ih(es)u vocatus apostolus et caetera. Ex libro contra quinque hereses. Es sind hier behandelt: der Brief an die Römer, der 1. Brief an die Corinther, der Brief an die Galater, Epheser, Philipper, Colosser, sowie der 1. Brief an die Thessalonicher (nur teilweise). Von Bl. 76 an fährt ein anderer Schreiber mit dem 2. Brief an die Corinther fort. Der Schluss fehlt. Beigefügt sind eine Reihe von Homilien der Kirchenväter. Aus 6 am Ende beigefügten Versen ersehen wir, wer an der Abschrift beteiligt gewesen: 1) Hadoboldus, 2) Wicbertus, 3) Grimbaldus, 4) Cosmas.

No. 36. Item Bedae de temporibus. Diese Abhandlung findet sich in einem Sammelbande, der die Hildeboldsche Signatur ausdrücklich an sich trägt.

Domb. No. 83 II. gr. 2°. Schrift VIIItes Jahrh. Bll. 219. Auf dem Titelblatte, dessen untere Hälfte abgeschnitten ist, steht: 'Codex s(an)c(t)i Petri scriptus sub Pio Patre Hildebaldo Archiep(iscop)o.' Bl. 2. Eusebius Hieronimus Vincentio et suis salutem. (S(an)c(t)i Hieronimi praefatio Chronici. Bearbeitet von Vallars VIII, 1-32.)

Bl. 5. Incipit Chronica Esidori junioris.
Bl. 15. Incipit Prolog(us), s(an)c(t)i Esidori de numero. Cap. XXVIIII.
Bl. 37. Item de XIIII divisionibus temporum.

 

|Seite 236

Bl. 45. Incipit ars computi, quomodo inventa est.
Bl. 59. Incipiunt lectiones sive regula computi.
Bl. 72-76. Calendarium.
Bl. 76. Cyclus paschalis ab a. 798-949. Im Anschlusse daran finden sich daselbst die folgenden Notizen: 810 Combustio Coloniae, 814 Obitus Karoli, 819 Obitus Hildibaldi episcopi. In isto anno commissus est Hadebaldo episcopatus beati Petri.
Bl. 86-125. Incipit prologus Bedae de libro computo sive de ratione temporum. De natura rerum et ratione. Weil diese Abhandlung an Umfang die anderen übertrifft und den Kern des ganzen Bandes darstellt, ist wohl die obige Aufschrift gewählt worden.
Bl. 126. Incipit epistola Sisebuto Regis Gotorum missa ad Isidorum de libro Rotarum.
Bl. 146. Liber de coelo et stellis. (Schöne Initialen, teils gemalte, teils bloss gezeichnete Sternbilder, Sonnengott auf feurigem Wagen.)
Bl. 172. Incipit de communibus et embolismis annis.
Bl. 173. Incipit epistola Cirilli.
Bl. 175. Incipit epistola Pascassini ep(iscop)i ad Beatissimum papam Leonem de ratione paschae. (Herausg. v. Quesn. 1, 209, 2te Ausgabe.)
Bl. 184. Epistola de computo paschali.
Bl. 188. Incipit lib. Anatholi de Rat(ione). Paschal(i).
Bl. 197. Incipit aepistola Pape Leonis ad Gallia et ad Spaniam de paschae sollennitatibus.
Bl. 197. Fortsetzung: Hilarii Papae epistola ad Victorium, cum Victorii epistola ad Hilarum. (Herausg. v. Petavius I, 1, 504.)
Bl. 201. Disputatio Hieronimi de solemnitatibus paschae. (Maurinerausg. I, 1103.)
Bl. 203. Incipit anni ordo apud Aegiptios.
Bl. 205. Inc. interrogationes vel responsiones de dies septimane et dies mensium seu de punctu vel momenta nee non et horas vel quadrantes. Quibus modis dicuntur dies mensis ...
Bl. 213. Epistola Cyrilli ep(iscop)i Alexandrini.
Bl. 215. Capitulo XXIIII de ponderibus. Ponderum ac mensurarum ... Isidori Origg. XVI, 25.

Auf der letzen Seite fügt der Schreiber bei:

'duoderich p(raesbyte)r sub hildebaldo ep(iscop)o et rege Karolo per duoden() de cera ad s(an)c(t)u severinu(m).'
'vice do(m)nus othil. gunthart. hunfrid. berenfrid. hartfrid. p(rae)posit(us). ruotbr. p(raesbyte)r. guntfrid. theodolt. radolt. lingolf.'

No. 40. Item in Isaiam lib. V. in uno codice.

Domb. No. 49. Schrift IX. Jahrh. gr. 2°. Bll. 163. Auf dem 2. Blatte steht:

"Codex s(an)c(t)i. Maximini.' Der Ite Teil enthält die praefatio Hieronymi nebst Erklärung des Propheten Isaias, Bl. 1-76. Beigebunden ist als IIter Teil praefatio und Erklärung des Propheten leremias, Bl. 77-163. Die Blätter sind sehr gebräunt, und auch vielfach wurmstichig.

|Seite 237

No. 41. Super hiezechielem lib. V. in uno thomo.

Domb. No. 51. Schrift VIII-IXtes Jahrh. gr. 2°. Bll. 208. Das Titelblatt ist augenscheinlich beim Einbinden verloren gegangen. Hartzheim 1) behauptete dass er die Aufschrift 'in fronte libri' gefunden: 'Liber sub pio Patre Hildebaldeo scriptus.' Dass eine Aufschrift von mindestens 4 Linien vorhanden gewesen, lässt sich an den auf einem fingerbreiten Streifen noch vorhandenen Endbuchstaben derselben erkennen. Die erste Linie hatte als Schluss: T, die 2. VS, die 3. ero, die 4. qu. Das 1. Blatt des Textes enthält den Prolog s(an)c(t)i Hieronimi super Hiezechiel Propheta. Bl. 2-29 erster Prolog als explanatio eines Teiles von Ezechiel, näml. lib. VII-XII. Der 2. Prolog nebst Erklärung Bl. 30-52. Der 3. Prolog nebst Erklärung Bl. 53-93. Mit dem Bl. 94 beginnt 'Undecimus in hiezechielem explanationum liber in extrema sui partae contra gog et magog vaticinium continebit et usque ad exordium civitates', bis Bl. 131. Die folgenden Explanatio Bl. 132-144. Bl. 145: 'Tercius decimus explanacionum hiezechielem liber secundus est expositionis templi.' bis Bl. 165. Mit dem Bl. 166 beginnt eine weitere Erklärung der Stelle 'Capilli capitis apostolorum numerati sunt, - dicente salvatore - Vestri autem et capilli capitis numerati sunt' bis Bl. 162. Darauf neuer Abschnitt: 'Quod in principio templi hiezechihelis debui dicere', bis Bl. 208.

No. 43. Super Micheam. Abbacuc et Sophoniam.

Dombl. No. 55. Schrift VIII-IXtes Jahrh. gr. 2°. Bll. 144. Das 1. Textblatt trägt die Aufschrift: 'Codex s(an)c(t)i Petri. Scriptus sub Pio Patre Hildebalde archiep(iscop)o. Das Titelblatt selbst mit dem Anfange des Prologs ist, wie die Endbuchstaben auf dem fingerbreiten Reste des ganzen Blattes erkennen lassen, hier ausgeschnitten. Der Prolog ist darum nur unvollständig erhalten. Bl. 2. beginnt die 'expositio in Micheam prophetam', bis Bl. 63. Die 'explanatio in Abacuc' umfasst die Bll. 63-111, die Explicatio in Sofoniam lib. prim(um). Bl. 111-144.

No. 44. Super Abdiaui. louain. et Nauin.

Domb. No. 54. Schrift VIII-IXten Jahrh. 8°. Bll. 163. Auf der Titelseite steht:

'Codex s(an)c(t)i petri sub pio() patre hildibaldo Archiep(iscop)o scriptus.' Darunter:
'In hoc codice continentur explanatio hieronimi sup(er). libros III id est. abdia. jone. et naum Aufschrift aus dem. IXten Jahrh.

Bl. 2. beginnt die explanatio in Abdiam, die mit Bl. 38 abschliesst.
Bl. 38-41. Hieronymi homilia 38 in Lucam, deren Anfang fehlt.
Bl. 41-91. Explanatio in Ionam.
Bl. 91-158. Explanatio in Naum, juxta Septuaginta,
Bl. 158-160. Epistola Arrii heresi ad Eusebiu(m) nicomediensem.
Bl. 160-163. Item de questionem Saduceorum quam proposuerunt D(omi)no mulieris |Seite 238 ejus que septem viros habuit. et rursum; De denario quem sibi salvator jussit ostendi.

No. 45. Hieronimi Eusebii. super Iohel. Amos. Zachariam. lonam et Malachiam in uno volumine.

Domb. No. 52. Schrift VIII.-IX. Jahrh. gr, 2°. Bll. 177, wovon jedoch die 21 ersten augenscheinlich durch Feuer stark beschädigt sind. Der Commentar über Ioel ist dadurch verloren, da Bl. 16 schon mit der Erklärung des Propheten Amos abschliesst.

Bl. 16-110. Explanatio in Zachariam prophetam exuperium episcopum Tolosanum.
Bl. 110-142. Explanatio in Ionam prophetam lib. primus ad Cromatium ep(iscopu)m.
Bl. 142-177. Explanatio in Malachi propheta liber prim(us). ad Minervium et Alexandrium.
Bl. 177. Von einer Hand des Xten Jahrh. hinzugefügt: De diaphonia seu organo. (Abgedruckt bei Jaffé und Wattenbach im Anhang VII.)

No. 46. In Ecclesiasten. vol. I.

Domb. No. 46. Schrift IXtes Jahrh. gr. 2°. Bll. 77. Das 1. Blatt umfasst den Prolog: Incipit tractatum BEATI HIERONIMI PR(ES)B(YTER)I IN ECCLESIASTEN. INC(I)P(IT) (PRO)LOGVS.

Bl. 2. Incipit textus ejusdem libri. Besonders im letzten Teile finden sich viele nachträgliche Verbesserungen des fehlerhaften lateinischen Textes: ebenso viele griechische Wörter in der lateinischen Abhandlung, ein Verfahren, wie es besonders zur karolingischen Zeit sehr beliebt war. Am Schlusse () ().

No. 47. Item ipsius expositio quatuor evangeliorum de brevi proverbio edita sec(un)d(um) anagogen. vol. I.

Domb. No. 47. Schrift IXtes Jahrh. gr. 2°. Bll. 139. An der Spitze der 4 Evangelien findet sich die Darstellung der Evangelisten mit ihren Symbolen, in farbiger Zeichnung. Das Titelblatt giebt uns das Bild des Evangelisten Mattheus. Die erste Textseite beginnt mit einer Widmung: 'Beato Papae Damaso, Hieronymus', die 5 Spalten einnimmt. Darauf folgt die 4spaltige praefatio zum Evangelium. Dann ein Prolog von 1 1/2 Spalte, eine Conkordanz der 4 Evangelien, schliesslich noch einmal der vorstehende Prolog. Am Rande finden sich vielfach Zahlen, die jedenfalls von einem späteren Leser hineingeschrieben sind. Die letzte ist: MCCCLV. Am Schlusse fügt der Schreiber bei: 'ex capite usque hic scripsit et requisivit servus vester hiltfredus.'

Dem Evangelium nach Markus geht als praefatio das argumentum evangelii vorauf mit der Kapitelangabe XLVII. Am Rande finden sich Verbesserungen eines späteren Latinisten. In gleicher Weise sind die Evangelien nach Lukas und Johannes behandelt. Der Text weist viele schöne Gold-Initialen auf.

Bl. 127-138. Capitulare evangeliorum de circulo anni. Es ist dies eine Bezeichnung derjenigen Stellen der hl. Schrift, welche an den einzelnen Festen des |Seite 239 Kirchenjahres bei der heiligen Messe gelesen wurden. Es beginnt mit der Vigilie von Weihnachten: 'In vigilia d(omi)ni, secundum Mattheum cap(itulum). III: Cum esset desponsata mater ejus Maria Joseph .. usque .. a peccatis eorum.'

Für das hl. Weihnachtsfest 1. Messe; 'Sec. Luc(am). Cap(itulum). III: Exiit edictum a Caesare .. usque .. pax in hominibus bonae voluntatis.' 2. Messe: 'ad stam Anastasiam, sec(undum). Luc(am). cap(itulum). III: Pastores loquebantur ad invicem .. usque .. sicut dictum est ad illos.' 3. Messe: 'ad Sum Petrum, sec(undum). Joh. cap. I: In principio erat verbum .. usque .. plenum gratiae et veritatis.'

Alsdann folgen die Angaben für die Feste: des hl. Stephanus, des hl. Evangelisten Johannes, der unschuldigen Kinder, für den 1. Sonntag nach Weihnachten, für das Fest des hl. Silvester, für den Oktavtag des Weihnachtsfestes, die Vigilie von Dreikönigen (theophania), für das Dreikönigenfest selbst, sodann der Reihe nach die Evangelien pro tempore et festis für die Monate Januar bis December.

No. 48. Item ipsius super epistolas ad Galathas et Filemonem. vol. I.

Domb. No. 58 enthält aber mehr als der vorstehende Titel angibt. Dagegen fehlt der Brief an die Galater. Vielleicht ist die vorliegende Citationsweise nicht genau angegeben gewesen, da die hier zusammengebundenen Teile von einer Hand herrühren. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 165.

Bl. 1-109. Hieronymi commentarii in Pauli epistolas ad Ephesios.
Bl. 110-150. Hieronymi commentarii in Pauli epistolas ad Titum.
Bl. 150-165. Hieronymi commentarii in Pauli epistolas ad Filemonem.

Am Schlusse fügt der reuige Schreiber folgenden Herzenserguss bei: 'Heu miser. qua(m) gravia et ponderosa sunt peccata mea. que utique mi pater tibi confiteri vellem. sed non p()valeo, quia multa et innumerabilia sunt. Sed si omnia non possum, saltem pauca de pluribus, sub brev(iter) panda(m). Confiteor'. Schluss.

No. 51. Quadraginta homeliarum Gregorii vol. III.

Domb. No. 86. Schrift VIII-IXtes Jahrh. 2°. 151 Bll. Der Band hat besonders im Anfange und am Schlusse durch Feuchtigkeit stark gelitten. (Mauriner Ausg. I, 1434 ff.) In der Mitte und am Schlusse fehlen einzelne Bll.

No. 85, Schrift des VIII-IXten Jahrh. enthält desgl. Homilien des hl. Gregor (cf. Jaffé und Wattenbach diese No.).

No. 52. Item ipsius in Job. libri V in uno thomo.

Dieser Codex steht hier an unrichtiger Stelle, da ipsius sich nicht auf den vorhergehenden Band, sondern auf die diesem vorhergehenden Schriften des hl. Hieronyinns bezieht, so dass er direkt nach No. 50 hätte eingeschaltet werden müssen.

Domb. No. 43. Schrift VIIItes Jahrh. gr.2°. Bll. 167. Auf dem Titelblatt lesen wir: IN XPI NOM INCIPIVNT PROLOGI HISTORIARVM INPRIMIS SVPER LIBRVM IOB . BEAT. HiERONIMI PRSBI (Presbiteri).

|Seite 240

Der Prolog über das Buch Iob umfasst 2 Bll. Von einer Hand des IXten Jahrh. am Rande: 'Servite d(omi)no in timore.'

Bl. 4. 'Incipit Prologus libri Tobiae: Cromatio et Eliodoro episcopis Hieronimus in d(omi)no salutem.' Auf demselben Blatte: 'Incipit prologus libri Iudith, apud Hebreos liber Kidith in[(ter) eingeklammert mit schwarzer Tinte, während das übrige in roter Farbe geschrieben ist)] agiogra(pha) legitur.'

Bl. 5. Praefatio in Hester. Desgl. Prologus in esdra.
Bl. 7. Incipiunt capitula libri Macchabeorum - Bl. 9
Bl. 10-12. Capit. libr. II Macchabeorum.
Bl. 13 beginnen die Texte der einzelnen Bücher, und zwar:
Bl. 13-56. Job, Bl. 56-72. Tobias, Bl. 72-94. Judith, Bl. 94-139. Esdra, Bl. 139-167. Esther.

Auf dem vorletzten Blatte hat der Schreiber unten am Rande beigefügt: 'Dominus dei filius qui hodie dignatus est nasci, miserere nostri'. Auf der letzten Seite: 'Sit salvus in die mihi auxilium mihi' sowie eine ganze Reihe von Orationen, worin der fromme Schreiber Gottes Barmherzigkeit zur Verzeihung seiner Sünden anruft.

No. 55. Epistolarum Gregorii vol. I.

Domb. No. 92. Schrift VIII-IXtes Jahrh. 2°. Bll. 180. Vorzüglich erhalten.

Auf der Titelseite wird der Band ausdrücklich als zur Hildebald'schen Sammlung gehörig bezeichnet: 'Codex s(an)c(t)i Petri sub Pio Patre Hildeboldo scriptus.'

Bl. 1-4. Kapitelangabe CCLXXX, beginnend mit den Worten: 'Incipiunt capitula capitular(um) Beati Greg(o)r(ii) urbis Rom(ae) pap(ae). Es sind 253 Briefe vorhanden, und nicht 252 wie Jaffé und Wattenbach angeben.

Darauf folgen die Briefe, welche alle an bestimmte Personen gerichtet sind. Die verschiedenen Titulaturen darin lauten in der Reihenfolge der Briefe:

episcopus, curator, defensor, subdiaconus, magister militum, expraefectus, dux, notarius, abbatissa, scolasticus, erogator, patriarcha, clerus, diaconus, abbas, patricius, archiepiscopus, regina, reges, presbyter, consul.

Bl. 169. beginnt eine wiederholte Kapitelangabe, unter Benennung der Personen, an die sie gerichtet waren, und der Gegenstände, wovon sie einzeln handeln.

Die Übersicht rührt von demselben Schreiber her, geht aber nicht weiter wie bis zum CCXXIten Briefe.

Domb. No. 93 behandelt dieselben Briefe, allein sie sind erst unter Hadebald, dem Nachfolger Hildebalds, geschrieben, wie die Aufschrift zeigt.

No. 56. Pastorales ibri quattuor.

Ein derartiger Codex ist unter den Manuskripten vorhanden und mit No. 89 bezeichnet. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 110. Wie Hartzheim angibt, trug das Buch seiner Zeit die Aufschrift: "Liber Pastoralis Gregorii Pape.' Die 3 ersten Blätter führen 65 Kapitel des Buches an. Am Schlusse wird die Abhandlung: 'libri pastorales' oder 'curae pastorales' bezeichnet. Der Band ist stark beschädigt.

|Seite 241

No. 59. Collectaria diversorum anm circuli legenda. vol. III.

Es ist dies jener Codex, welcher heute die No. 83II trägt und in diesem Verzeichnis unter No. 36 'Bedae de temporibus' behandelt worden ist.

No. 62. Liber diversorum patrum p. annum legendum I.

Domb. No. 171. Schrift VIII-IXtes Jahrh. 4°. Bll. 97. Gut erhalten. Auf der Titelseite steht: 'Codex s(an)c(t)i Petri sub Pio Patre Hildebaldo scriptus,' sowie: 'Omelia excerpta diversorum patrum de diebus festis.'

Bl. 2 beginnt der Text: 'De admonitione ante Diem natalis D(omi)ni n(ost)ri Ih(es)u (Christi). S(anc)ti Faustini.'

3 Homilien rühren vom Papste Gregor her, 1 vom hl. Anastasius, 1 vom hl. Hieronymus, 2 vom hl. Augustinus (nicht 1, wie Jaffé und Wattenbach bemerken}. Bei den übrigen Homilien ist nicht bemerkt, wer Verfasser derselben ist. Sie sind für die verschiedenen Feste und Zeiten des Kirchenjahres bestimmt.

No. 66. Esidori de summo et incommutabili bono et cetera sicut in capitulis libri continetur. vol. I.

Domb. No. 100. Schrift VIII-IXtes Jahrh. gr. 2°. Bll. 115. Das Titelblatt enthält die Aufschrift: In hoc codice continentur dicta Esidori de diversis documentis. et quod D(eu)s summus sit et incommutabilis. et de creature pulchritudine. Et cetera sicut in capitulis cognosci potest.' Auf der 2. Seite bemerkt eine Hand des XIVten Jahrh.: 'Liber iste esf majoris ecclesie in Colonia.' Das erste Textblatt beginnt mit einer Inhaltsangabe: 'Incipit II. liber quod D(eu)s summus et incommutabilis sit', bis Bl. 28.

Bl. 28-62. Incipit tercius lib.

Bl. 62-108. Incipit IIII. de flagillis D(e)i. Am Schlusse: 'Explicit hoc opus. Amen D(e)o gracias ago finit.'

Dann folgt eine einspaltige Erklärung über die Berufung der Arbeiter in den Weinberg (Parabel der hl. Schrift), sowie auf wen sich die Berufung um die 1., 3., 6., 9., und 11. Stunde beziehe. Erklärung des Pater noster sowie der Schriftstelle: 'Vox in Rama audita est; amen est ploratus et ulalatus multus, rachel plorans filios suos et noluit consulari quia non sunt.' Ausserdem werden noch einige andere Schriftstellen kurz erklärt. Am Schlusse fügt der Schreiber bei: In D(e)i nomen Werdolfus.

No. 67. Item ejusdem super Genesis lib. I.

Domb. No. 98. Schrift VIIItes Jahrh. 4°. Bll. 166. Das Titelblatt fehlt, die Aufschrift ist verblichen und unleserlich. Das Buch beginnt mit der Genesis, behandelt eine Reihe von Stellen des alten Testaments und schliesst mit dem 4. Kapitel des Buches Esther. Bl. 158 sind die Namen beigefügt:

uuirinhere, fredegart.

No. 69. Johannis osaurei super Mattheum, vol. I.

Domb. No. 40. Schrift VIIItes Jahrh. gr. 2°. Bll. 117. Das Titelblatt fehlt. Der Text beginnt mit der Aufschrift: 'Omelie Iohannis Constantinopolitani |Seite 242 ep(iscop)i in evangelium secundum Matheum.' Auf der 2. Seite ist die Wortbildung 'origentem' von späterer Hand in 'orientem' umgeändert. Auf Bl. 46. findet sich 2 mal ein vollständiges Abc am Rande. Die Arbeit rührt von 2 verschiedenen Schreibern her, der erste fertigte Bl. 1-78, der zweite Bl. 79-117 an. Das Ganze umfasst 31 Homilien.

No. 70. Item ipsius super epistolam ad Hebreos. thomum I.

Domb. No. 41. gr. 2°. Bll. 175. Schrift IXtes Jahrh. Auf der Titelseite findet sich die Aufschrift:

'Johannes Constantinopolitanus Ep(iscop)us sup(er). epistolam ad Hebreos'; darunter:

CODEX S(AN)C(T)I PETRI SVB PIO PATRE() HILDEBALDO ARCHIEP(ISCOP)O... Eine Handschrift des X.-XI. Jahrh. fügte bei: SCRIPTVS.

Auf Bl. 2: 'Incipit commentarium Johannis ep(iscop)i Constantinopolitane in Aepistola Beati Pauli Apos(toli) ad Hebraeos. Incipit primus sermo. Die erste Abhandlung knüpft an Cap. I. V. 1 und 2 des Hebraerbriefes an. Das Citat weicht von der Vulgata unwesentlich ab und lautet hier: 'Multifariae et multis modis olim deus locutus est patribus nostris in prophetis, in novissimis autem diebus locutus est nobis in filio suo quem constituit heredem omnium per quem etiam saecula fecit'1).

Bl. 7 beginnt die 2. Homilie, im Anschlusse an Cap. I, 3. Das gleichfalls abweichende Citat lautet: 'Qui est splendor gloriae et charact(er). substantiae ferens omnia verbo virtutis suae per cum. Mundationem faciens peccatorum'2).

Bl. 14. Die 3. Homilie über Cap. I, 6-8: 'Et cum iterum introducit primo genitum in orbem terrae, dicit, et adorent eum omnes angeli dei, et ad angelos quidem dicit. qui facit angelos suos spiritus, et ministros suos flammam ignis. ad filium autem. sedes (Vulg.: Thronus) tuus deus, in saeculum saeculi.'

Bl. 22-29. die 4. Homilie, Bl. 29-35. die V., Bl. 35-39. die VI., Bl. 40-45. die VII. u.s.w. Es sind im Ganzen 34 sermones über verschiedentlich herausgegriffene Verse dieses Briefes. Die Schrift ist sehr schön und der Band wohl erhalten.

Am Schlusse fügt der Schreiber bei: 'Explicit commentarium Johannis ep(iscop)i Constantinopolitani in epistolam Pauli ad ebreos ex notis editum. post ejus obitum a Constantino presbitero antiocheno et translatum de grecum in latinum a Muciano scolastico. D(e)o gratias amen.'

No. 72. Ambrosii de fide catholica lib. II et de symbulo et Faustini ad flacellam de fide. et adversus Arrianos. et questiones Arianorum adversus Augustinum, in uno volumine.

Domb. No. 33. Schrift IXtes Jahrh. gr. 2°. Bll. 158.

|Seite 243

Bl. 2-28. 'Rufini presbyteri Aquilejensis commentarius in Symbolum.'

Bl. 28-65. 'S. Ambrosii episcopi Mediolanensis de fide libri II.'

Bl. 65-100. 'Faustini liber de trinitate sive de fide contra Arrianos.'

Bl. 100-107. 'S. Johannes Episcopus de spiritu sancto.'

Bl. 107-109. 'De formula Nicaena et de synodo Romana, a Damaso I papa anno 378 habita.'

Bl. 109-119. 'S. Augustini epistolae 135 et 137.'

Bl. 119-123. 'Sermo Arrianorum et Augustinus contra sermonem Arrianorum.'

Bl. 146-158. 'S. Augustini epistolae 170 et 138.'

No. 73. Item Ambrosii et Hieronimi de dignitate sacerdotum et de sacris ordinibus. vol. I.

Ähnliche Abhandlungen des Ambrosius finden sich nur aus dem XIIten Jahrh.; von Hieronimus sind solche Fragen behandelt in dem Sammelbande 35, Schrift IXtes Jahrh. Bll. 265, von denen die ersten 110 dem Anfange des IXten, die letzten dem Ausgange des IXten oder Anfang des X. Jahrh. angehören.

Der 9. Brief des hl. Hieronymus: 'ad Nepotinianum presbyterum de institutione clericatus.'

Der 11. Brief des hl. Hieronymus: 'ad Paulinum presbyterum de institutione clericorum et monachorum.'

Der 33. Brief: 'Hieronymus ad Oceanum de vita clericorum.'

Der 34. Brief: 'Hieronymus ad Oceanum de unius uxoris viro.'

In verschiedenen anderen Briefen finden sich Briefe an Priester und Mönche mit Belehrungen über obigen Gegenstand.

No. 74. Alcuuini de scta trinitate et Christi incarnatione. lib. I.

Domb. No. 107. gr. 2°. Schrift IXtes Jahrh. Bll. 122. Auf der Titelseite steht: 'Tractatus Albini magistri in prima parte Johannis evangelistae. DOgratias.' Das Johannesevangelium lib. I-V behandelt die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes und von der Menschwerdung Christi; die Überschrift deckt sich mit dem Inhalt.

Lib. I. Bl. 2-23. Bl. 2 enthält die Widmung: 'Venerando patri nobis que cum summo honore amplectando Albino magistro. humillimae Christi famulae Gisla et Richtruda perpetuae beatitudinis salutem.' Dann fährt der Autor fort mit der Besprechung der Wichtigkeit des bzseichneten Themas.

Bl. 3. Widmung: 'Nobilissimis in christianae religionis sanctitate et in sapientiae studiis devotissimis doctisque; dicatis virginibus Gyslae sorori et Rechtrudae filiae. humilis frater et pater Albinus perpetuae beatitudinis salutem.' Erörterung über die Wichtigkeit des Studiums der heil. Schrift. Am Rande finden sich teils deutsche teils lateinische Erklärungen oder Umschreibungen von Wörtern der lat. Genesis. (Cfr. Jaffé und Wattenbach Anhang XVI.)

|Seite 244

Bl. 5-7 erfolgt die Kapitelangabe. Es sind deren 46, worin die Lehre von der Trinität und Inkarnation dargestellt sind.

Bl. 7, 2. Seite: 'Incipit tractatus Albini magistri in prima parte lohannis Evangelistae. In principio erat verbum et verbum erat apud deum, et deus erat verbum.'

Lib. II. Bl. 24-43., lib. III. Bl. 43-65., lib. IV., Bl. 66-89., lib. V. Bl. 90-122. Schlusssatz fehlt. Sehr gut erhaltenes Exemplar.

Codex No. 108 ist die Fortsetzung dieses Bandes. Die Widmung an Gysla imd Rechtruda fehlt, weil sie, wie die Reste deutlich kund thun, beim Einbinden weggerissen worden.

Bl. 1 enthält die Widmung und Erklärung des Themas, auf Bl. 2 ist ein Teil der Überschrift erloschen, Spuren sichtbar: '... NIS S(AN)C(T)ITATE ET IN SAPIETIAE STVDIIS GYSLAE SORORI ET RECHTRVDAE FILIAE PERPETVAE BEATITVDINIS SALVTEM.' Alsdann Einleitung bis Bl. 4., Bl. 5. Incipiunt capitula I-XLV., libri VII. lib. I. Bl. 8-30; lib. II. Bl. 30-56; lib. III Bl. 56-87; lib. IV. Bl. 87-117; lib. V. Bl. 117-157 ; lib. VI. Bl. 157-188; lib. VII. Bl. 188-230. Auf den Blättern 19 und 20 stehen die Namen: 'Vulpanerius' und 'Hotbertus diaconus'.

Auf Bl. 327 steht der Name: Albericus in lateinischer und merovingischcr Schrift. Die letzten Blätter sind sehr beschädigt, im Übrigen ist der Codex gut erhalten. Die Schrift des Codex in gr. 2°, gehört dem IX. Jahrh. an. Diese beiden Codices gehörten ursprünglich zusammen. Der Band No. 109 ist auch von Alcuin und behandelt das Johannesevangelium von lib. I. Cap. I. - Ende lib. V. Die ersten Blätter davon fehlen. Die Schrift gehört ebenfalls dem VIII-IXten Jahrh. an und ist jedenfalls ein Duplikat des vorbeschriebenen Codex I.

No. 75. Item ipse admonitionem Widoni in quaternionib.

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist dies die Schrift Alcuins: 'de virtutibus et vitiis liber', Domb. No. 174, 8°, Schrift IXtes Jahrh. Bll. 65. Eine Abschrift dieses Bandes aus dem Xllten Jahrh. trägt die hier verlorene Aufschrift: 'Alcuini de virtutibus et vitiis liber ad Widonem comitem.' (Cfr. Jaffé und Wattenbach S. 73.)

No. 76. Item ipsius super psalmos septem poenitentiales.

Domb. No. 106. gr. 2°. Schrift VIII-IXtes Jahrh. Bll. 74. Das Titelblatt fehlt.

Auf dem 1. Textblatte heisst es: 'In nomine s(an)c(t)ae Trinitatis incipit liber orationum ...

'Cum surrexeris de lecto dic capitulum istum: Deus in adjutorium meum intende, domine ad adjuvandum me festina.'

'Cum caltiaveris te. dic. sint calciati pedes in praeparatione evangelii pacis.'

'Cum te lavas. dic. Lava me d(omi)ne ab injustitia mea. et a peccato meo munda me.'

'Cum te vestieris. dic. Indue me d(omi)ne lorica fidei. et galia salutis.'

'Cum te cingens. dic. Precinge lumbos mentis meae et circumcide vicia cordis mei.'

|Seite 245

'Cum te indueris vestimento superiori. dic. Protege me d(omi)ne in velamento alarum tuarum.'

Es folgen dann noch verschiedene Gebete bei einzelnen Anlässen des Tages.

Bl. 2 beginnt mit einer Widmung: 'S(an)c(t)ismo patri et summo pontifici arno ep(iscop)o.'

Alsdann folgt: 'expositio Alcuini in psalmos poenitentiales.' (ps. 118.)

Bl. 4 und 5 ist von späterer Hand ein Gebet für glückliche Reise beigefügt.

Bl. 5 stehen 17 Verse, worin sich der Autor dem Wohlwollen des Papstes empfiehlt. Die 3 ersten lauten:

'Haec lege sancte pater felix feliciter atque

Sic memor Albini per tempora longa magistri,

Dum sacris domini supplex altaribus adsis.'

Bl. 5, 2. Seite: 'de octo vitiis principalibus.'

Bl. 6: In hujus codicelli corpore continentur epist. Albini magistri ad Arnonem archiep(iscopu)m.

Item expositio in VII psalmos poenitentiales.

Item ejusdem epistola ad pueros adulescentulos de confessione peccatorum.

Item expositio in psalmum centesimum XVIII.

Item hymnus beati Bede pr(es)b(yter)i de opere sex dierum primordialium et de sex aetatibus mundi.

Item ejusdem hymnus pulcherrimus elegiaco metro compositus opere pulcherrimo de virginitate Aethilythae reginae.

Expositio quoque de patrum dictis. brevis in psalmos XVI cantium gradu.

Item hymnus de eisdem psalmis.

Item oratio pulcra rythmico. sermone composita.

Item beati Bede pr(es)b(yte)ri dulcissimi versus collecti de singulis psalmis vel laude d(e)i, et oratione quod psalterium ejusdem patris nominatur.

Item oratio pulcra.

Item alia oratio.

Am Schlusse: Hic continentur provin(). Gallicanis que civitates sunt gallicani metropolis. (Cfr. Jaffé und Wattenbach.) Darnach Litanei von 'Allen Heiligen'.

No. 77. Canones cum decretalibus plenarios IIII.

Domb. No. 115. Schrift VIII-IXtes Jahrh. 2°. Bll. 225. Sehr gut erhalten. Näher beschrieben von Knust: 'Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde VIII., 619.'

Der Codex enthält: 'Canonum collectio Dionysio-Hadrianea', oder; 'Collectio canonum et conciliorum et decretorum Pontificum amplissime a Dionysio exiguo abbate instituta anno 530'. Diese Angabe macht auf dem beigebundenen 1. Blatte eine Hand des XVIIIten Jahrh. Auf der Titelseite steht:

'Codex s(an)c(t)i. Petri scriptus sub Pio Patre Hildebaldo archiep(iscop)o.' Die 2. Hälfte des Blattes ist abgeschnitten. Auf der Innenseite des Deckels schreibt der Autor des XVIIIten Jahrh.: 'Haec collectio canonum conciliorum scripta est a Dionysio Exiguo anno 533, quam primus typo vulgavit Moguntiae,

|Seite 246

Joannes Wendelstinus in folio anno 1525, sub titulo: "Canones Apostolorum; Veterum conciliorum constitutiones; Decreta pontificum antiquorum."

Bl. 2-3. 'In nomineD(omi)ni incipiunt tituli L.'

Bl. 3. 'Incipiunt tituli canonum niceni concilii numero XX.'

Bl. 3. 'Incipiunt tituli canonum ancyrani concilii numero XIV.'

Bl.. 4. 'Incipiunt tituli canonum neocaesariensium conc(ilii). numero XIIII.'

Sodann folgen tituli conc. Gangrensis XX, Antiocheni XXV, Laodicaeae Phrygiae LVIIII, Apud Constantinopolim III, Chalcedonensis XXVII, Sardicensis XXI, Apud Carthaginem XXXIII, Diversorum Conciliorum Africanae Provinciae CV, Decreta Pontificum, Siricii, numero XV, Innocentii, LVII, Zosimi III, Bonifacii IIII, Caelestini XXII, Leonis XLVIII, Hilarii VI, Simplicii II, Felicis I, Gelasii XXVIII, Anastasii VIII, Symmachi V, Felicis III, Gelasii VIII, Hormisdae IV, Gregorii II: XVII. Cfr. Jaffe und Wattenbach No. CXV.

Es ist noch ein 2. Exemplar dieses Codex vorhanden, No. 116, Schrift VIII.-IX. Jahrh., Bll. 54. Inhalt: Collectionis Dionysio-Hadrianeae Pars I. usque ad Conciliorum Africanorum canonem XXIII. Die Hand des XVIII. Jahrh. schreibt auf der 1. Seite dazu: "Est igitur hic liber unus de illis exemplaribus quae Hadrianus Carolo Magno donavit anno 775. Quatuor hujusmodi exemplaria transierunt in bibliothecam Ecclesiae Coloniensis et ad huc hoc anno 1751 in eadem insunt. Deo gratias".

No. 78. Concordia canonum. vol. II.

Diese beiden Bände sind offenbar identisch mit den jetzigen No. 212 u. 213 der Domb. Sie sind beide sehr viel gebraucht worden. Ihr Einband (Holzdeckel mit braunem, gepresstem Leder überzogen) weicht von dem der andern Codices ab. Codex 212 ist sehr defekt. Cod. No. 212. Schrift VIItes Jahrh. gr. 2°. Bll. 168. Auf der 1. Seite heisst es: 'In d(e)i nomen hildibaldus.' Auf der 1. Textseite stehen die Capitula Canonum bis LXIIII.

Bl. 2. 'Prologus de canonibus s(an)c(t)orum apostolorum.' Auf der 2. Seite: 'Incipiunt capitula canonum apostolorum XLVIIII', dann folgen: 'Regulae ecclesiasticae sanctorum XLVIIII.'

Bl. 7. 'Capitula synodi nicaeni' u.s.w. Am Schlusse steht: 'Sigibertus bindit libellum.'

Dieser Band ist eingehend beschrieben von Maassen, Geschichte der Quellen der Litteratur des canonischen Rechts I. S. 574-585, desgl. bei Jaffé und Wattenbach No. CCXII. Codex No. 213 enthält gleichfalls eine collectio canonum. Schrift VII.-VIII. Jahrh. 2°. Bll. 143. Bei Maassen beschrieben l. c. I, 509. Cfr. desgl. Jaffé und Wattenbach No. CCXIII.

No. 79. Collectarios diversorum canonum. libros III.

Dieser Band ist wohl identisch mit Domb. No. 117, Schrift IX. Jahrh., 4°, Bll. 92. Er enthält eine: 'Collectio Dionysio-Hadrianeae Pars I de Conciliis' u.A.m. Auf dem beigebundenen 1. Blatte giebt eine Hand des XVIIIten Jahrh. Die |Seite 247 Einteilung der Schrift. (Cfr. Jaffé und Wattenbach Nr. 117.) 5 Blätter (93-97) kleineren Formats sind später hinzugefügt worden und handeln über: 'Synodus Ticinensis DCCCLXVII.' und enthalten einen Brief; 'Guntharii ad Hincmarum.' Auf der letzten Seite ist eine Nachschrift vorhanden, worin die in unserem Verzeichnis vorkommenden Baldericus und Eremboldus um weitere Verbreitung dieser Schrift ersucht werden.

Eine weitere Abhandlung liegt vor in No. 210, Bll. 151, Handschr. VIIItes Jahrh. Bl. 1-121: 'Collectio Canonum Hibernensis' (cfr. Maassen: 'Geschichte der Quellen des kanonischen Rechts I., 877'). Bl. 122-151: 'collectio canonum', enthaltend Bussvorschriften, beschrieben von Waschersleben in seinem Buche: 'Die Bussordnungen der abendländischen Kirche:'

No. 82. Vita sti Martini in uno corpore.

Eine solche Lebensbeschreibung: 'Vita s(an)c(t)i. Martini' ist auf 4 Blättern dem Codex 84 beigebunden, der selbst dem XIIten Jahrh. angehört. (Cfr. Jaffé und Wattenbach.)

No. 87. Vita Patrum vol. II.

Es ist dies Codex No. 164, der 'Gesta Pontificum Romanorum' enthält und mit dieser vita Patrum identisch sein dürfte. Schrift Anfang des IXten Jahrh. kl. 2°. Bll. 115. Das Titelblatt fehlt.

Bl. 2. 'Incipit epistola beati Hieronimi p(at)ri ad Beatissimum Damasum etc. Dann folgt das Verzeichnis der Päpste von Petrus bis zum 109. in der Reihe: Johannes VIII. Der Schreiber dieses Bandes führte das Register jedoch nur bis sum 98.: Leo III (reg. 795-816) und schloss seine Arbeit mit der Bitte, das Verzeichnis möge später von andern fortgesetzt werden. Dies geschah bis zur Zeit Johannes VIII. (reg. v. 872-882) nicht weiter.

Bl. 3 beginnt die Lebensbeschreibung der einzelnen Päpste, wird aber bereits mit dem 96. in der Reihe, Stephanus IV. (reg. v. 768-772) abgebrochen. (Cfr. Jaffé und Wattenbach.)

Codex No. 165 enthält gleichfalls eine 'Vita Patrum'. Schrift VI- VIItes Jahrh. kl. 2°. Bll. 118. Die Schriftzüge sind vielfach erloschen oder verwischt.

Im Codex 173 ist gleichfalls eine 'Vita sancte Mariae virginis' beigebunden, von der Jaffé und Wattenbach l. c. sagen: 'desumpta est ex libro, qui Vitas patrum inscribitur [ed. Rosweyd. p. 393].'

No. 91. Compotum diversorum compotistarum vol. I. plenarium.

Ein solcher Band ist nicht vorhanden, jedoch dürften die in Codex 83II und Cod. 15 enthaltenen Abhandlungen hiermit identisch sein. Der erstere, hier schon beschriebene Band trägt auch die Hildeboldsche Aufschrift, und behandelt Bl. 45-72. Die 'Ars computi'; der letztere hat Bl. 99: 'Compotus per circulum anni.' (Schrift des IXten Jahrh.)

No. 92. Compotum Baede. vol. I.

Domb. Nr.103. kl. 2°. Bll. 192. Schrift VIII-IXtes Jahrh.; gut erhaltenes |Seite 248 Exemplar. Auf der ersten Seite die Aufschrift: 'Codex s(an)c(t)i. Petri sub Pio Patre Hildebalde scriptus.' Am Ende heisst es: Probatio incausti.

Der erste Teil Bl. 1-22 lässt den Verfasser nicht erkennen, da das Titelblatt fehlt, steht aber mit dem 2. Teil in so vollständigem Zusammenhange, dass es unzweifelhaft erscheint, dass der Verfasser des 2. Teils mit dem des 1. identisch ist. Bl. 23a ist nicht beschrieben, auf der 2. Seite beginnt die Abhandlung: 'Bedae de natura rerum liber,' bis Bl. 35. Bl. 35-43. 'liber de temporibus.' Einzelnes: Bl. 43-45. Bl. 45-51 'Bedae de aequinoctio vernati liber.' Bl. 52-184. Bedae de temporum ratione liber.

Bl. 184. Canones lunarium decennovalium circulorum, etc.

No. 93. Liber Ferrandi diaconi ad Reginum comitem.

Dieser Codex befindet sich nicht mehr in der Dombibliothek, sondern in Privatbesitz und hat dem Verfasser bei der Bearbeitung dieser Abhandlung vorgelegen. Weder Hartzheim noch Jaffé und Wattenbach kennen ihn, auch ist er nicht, wie die übrigen Codices, eingebunden, sondern geheftet. Schrift VII-VIII.tes Jahrh. gr. 2°. Bll. 44. Im Anfange sind ihm 4 Blätter beigebunden, welche das Verzeichnis derjenigen Bücher enthalten, welche Papst Leo III. dem Kaiser Karl geschenkt hat. Auf der 1. Seite findet sich eine Notiz von einer späteren Hand XVIItes Jahrh.: 'Hic liber Ferrandi Diaconi ad Reginum comitem etc. Exstat impressus Tomo 5 - (neue Ziffer [5?] ist ausradiert) 'Bibliothecae St. Patrum.' Das Titelblatt enthält die Aufschrift in grossen Uncialen: '+ Liber Ferrandi Diaconi Ecclesiae Carthaginensis ad Reginum Comitem Qualis esse debeat Dux Religiosus in Actibus Militaribus. Amen.'

Bl. 1-4. Einleitung über Ziele und Mittel des weltlichen und geistlichen Kriegsdienstes.

Bl. 4-5. Capitelangabe des Inhaltes des Buches:

Cap. I: 'Gratiae d(e)i adjutorium tibi necessarium p(er). actos singulos crede dicens cum apostolo-gratia d(e)i sum quod sum.'

Cap. II: 'Vita tua speculum tibi sit ubi milites videant quid agere debeant.'

Cap. III: 'Non preesse adpetas sed prodesse.'

Cap. IV: 'Diligere rem publicam sicut te ipsum.'

Cap. V: 'Humanis divina praepone.'

Cap. VI: 'Noli esse multum justus.'

Cap. VII: 'Memento te esse christianum.'

Bl. 6.: ' Videtur enim mihi p(er). has septem regulas in actibus militaribus posse homines spiritales d(e)o placere. nullumque dispendium pati morum bonorum. sed perficere potius ad incrementa majora justitiae. Si vis ergo perfectus esse, miles d(e)i, inter milites saeculi tene firmiter quod diximus breviter.'

Das Buch ist vorzüglich erhalten, wenig benutzt, da die sonst üblichen Randbemerkungen hier vollständig fehlen. Am Schlusse fügt der Schreiber des |Seite 249 sehr schön gehaltenen Codex bei: 'Explicit liber Ferrandi Diaconi ad Reginum Comitem-Lege feliciter et memor esto mei in S(an)c(t)is orationibus tuis.' Diesem Codex ist der bisher vermisste Catalog der Hildeboldschen Bibliothek beigeheftet.

Fulgentius Ferrandus, Schüler und Schicksalsgenosse des hl. Fulgentius von Ruspe, ward nach seiner Rückkehr aus dem Exil, 523, Diakon der Kirche von Carthago. Über seine ferneren Lebensschicksale sind keine Nachrichten erhalten. Wir besitzen von ihm 12 Briefe, eine Breviatio Canonum, eine vita Sti Fulgentii, sowie 6 weitere Briefe theologischen Inhalts. 

No. 94. Eucherii volumen I. Paterii volumina II.

I. Teil Domb. No. 82. Schrift IXtes Jahrh. Kleinformat. Bll. 87. Die genaue Inhaltsangabe, die von einer Hand des XVIIIten Jahrh. auf der 1. Seite aufgezeichnet ist (cfr. Jaffé und Wattenbach, l. c. S. 28).

II. Teil Domb. No. 97. Schrift XItes Jahrh. Kleinformat. Inhalt: Homilien.

No. 96. De resurrectione mortuorum. lib. I. & de fide, libri II. De praescriptionibus hereticorum lib. I. de jejuniis adversum phisicos lib. I. de monogamia lib. I. de pudicitia lib. I. in uno corpore, sed auctorem ignoramus.

Es sind dies kleinere Abhandlungen, die in einem Bande vereinigt nicht vorliegen. Einzelne dieser Teile scheinen jedoch verschiedenen andern Codices beigebunden zu sein. So finden wir z. Bsp. im Codex No. 38 eine Abhandlung des hl. Ambrosius: 'De resurrectione mortuorum.' Die Schrift weist zwar auf das IX-Xte Jahrh. hin und stellt vielleicht eine Abschrift unseres Textes dar. Dem Codex 211 ist am Schlusse des Bandes, der selbst nur als Glossarium zur Genesis sich darstellt, die gar nicht dahin gehörende Materie: 'Expositio fidei' beigebunden, deren Ursprung zweifellos dem IXten Jahrh. angehört. Im Bande 78 finden sich Abhandlungen des hl. Augustinus, welche sich, ihrem Inhalte nach, mit einzelnen Teilen des obigen Titels decken, z. Bsp.: 'de bono conjugali', - 'de sancta virginitate', - 'ad Julianam de viduitate servanda'. Die Schrift gehört dem IXten Jahrh. an. Ebenso finden sich gleichlautende Abhandlungen des hl. Augustinus im Codex 76: 'de bone conjugali', - 'de sancta virginitate', - 'de nuptiis et concupiscentia'. Die Schrift weist auf das VIIIte Jahrh. hin.

No. 97. Paenitentiales. II.

Kl. 2°. Schrift VIIItes Jahrh. Bll. 112. Wir haben es hier jedenfalls mit dem Sammelbande No. 91 zu thun, der Canones, Briefe und in seinem letzten Teile Poenitentialvorschriften enthält. Dieser Band ist behandelt von H.F. Knust: 'Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde VIII, 618'; von Fried. Maasen, l. c. I. 821; sowie von V. C. Wasserschleben: 'Die Bussordnungen der abendländischen Kirche,' S. 469-493. Der Codex hat auf dem Titelblatt den Vermerk: 'Canon de diversis causis.' Ein auf der ersten Seite stehender Zusatz lautet: 'O genitor ds verbum caro factum d(eu)s sp(iritu)s paraclitus trinus et unus miserere populo christiano pro quo fudisti s(an)ct. sanguinem.' |Seite 250

Bl. 90 beginnt die Kapitelangabe des Poenitentiale Cumeani, Bl. 94-112 folgen die modi poenitentiae. (Poenitentiale Theodori.)

Ein zweites Poenitentialbuch liegt vor Domb. No. 122, Schrift VIII-IXtes Jahrh., 4°, Bll. 151, das sicher zu unserer Sammlung gehört. Eine Hand des XVIIIten Jahrh. gibt dem ersten beigebundenen Blatte die Einteilung des Buches:

Collectio canonum poenitentialium. Lib. III.
Liber 1. continet capitula CXXII.
Liber 2. continet capitula CXVII.
Liber 3. continet capitula CLVIII.

Hujus codicis index libri III. mancus est nec continet nisi titulos capitulorum XCIII, in ipso codice sunt libri III. capitula CL. Edita est haec collectio Ultimo parisiis 1723, in specilegio seu collectione amplissima Dachens. Auctor ignotus est, vixit ante saeculum nonum.

No. 98. Praedicatiomun dieb. festis vel cotidianis. vol. II.

Domb. No. 171. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 97. Das Titelblatt trägt die Aufschrift:

CODEX S(AN)C(T)I PETRI SVB PIO PATRE HILDIBALDO SCRIPTVS. 'Omelia excerpta diversorum patrum de diebus festis.'

No. 102. Epigramma Prosperi lib. I. Sedulii lib. II. Juvenci lib. IIII. in uno volumine.

I. Teil Domb. No. 79. Schrift IXtes Jahrh. 4°. Bll. 57. Auf der 1. Seite findet sich die Inhaltsangabe:

'In hoc codice primum continetur epistola prosperi de gratia et libero arbitrio ad Rufinum.'

'Item ejusdem de eo quod scriptum est qui vult omnes homines salvos fieri.'

'Item ejusdem responsiones ad capitula calumniantium quibus respondetur gallorum de predestinatione.'

'Responsiones ejusdem contra capitula objectionem vincentianarum de eadem praedestinatione.'

'Item responsiones ejusdem ad excerpta quae de genuensi civitate sunt missa de praedestinatione.'

'Responsio s(an)c(t)i Aug(usti). ad dulcitium de octo questionibus: ab eo missis.'

'Item illa quam V loco distulerat ultimum responsum.'

'Ejusdem liber yponosticon de praedestinatione contra pelagianos seu celestianos heraeticos.'

Der Rest fehlt.

No. 104. Orthographia. nec non partes Donati & de dialectica arte et rhetorica. (Am Rande: #.)

Diese verschiedenen Teile finden sich in einem einzigen Bande nicht, wohl aber lässt sich das Vorhandensein verschiedener Abhandlungen dieser Art in einzelnen Codices zerstreut nachweisen. So hat No. 83 Bl. 75: 'Cassiodori Senatoris de orthographia liber.'

Bl. 87: 'Inc. ortographia Esidori.' Schrift des IXten Jahrh. |Seite 251

Codex No. 166, dem VIIten Jahrh. entstammend, enthält umfassende Abhandlungen de arte rhetorica et dialectica. Cfr. Jaffé und Wattenbach l. c. S. 66 und 67.

No. 105. Glossarum vol. I., in quaternionib. I.

Domb. No. 211. Schrift IXtes Jahrh. 8°. Bll. 84. Auf der Titelseite steht:

'Dominus dixit ad me filius meus quia ego hodie genui te.' Darunter:

'Rara vocabula totius biblie.' (Das Letztere ist von einer Hand des XVten Jahrh, geschrieben.)

Bl. 1, S. 11: 'Incipiunt Glossae in Genesim.' Die Glossae schliessen mit der Apocalypse, Bl. 77. Diesem Bande ist die 'expositio fidei' beigebunden, wovon bei No. 96 die Rede war.

No. 108. Orationes Sti. Gregorii. cetera in quaternione.

Im Codex No. 174, Schrift VIII-IXtes Jahrh. 8°. Bll. 65 'Alcuini de virtutibus et vitiis liber', findet sich u.A. auf Bl. 46-48: 'Oratio sancti Gregorii pape' nebst einer Reihe weiterer Ovationen. Cfr. Jaffé und Wattenbach l. c. S. 73.


Durch das dankenswerte Entgegenkommen des hochw. Metropolitankapitels wurde es dem Verfasser ermöglicht, die vollständige Manuskriptensammlung, welche in feuerfesten Schränken des nördlichen Domturmes aufbewahrt wird, einer Durchsicht zu unterziehen. Erfreulich wäre es, wenn die vorliegende Arbeit dazu beitragen sollte, dass wenigstens ein Teil der fehlenden Codices aufgefunden und mit der jetzigen lückenhaften Sammlung wieder vereinigt würde.


Zur Erklärung der beigegebenen Tafel ist nur hinzuzufügen, dass die auf derselben bemerkbaren kleinen Kreise Wurmlöcher sind.


 

Plate 1 : Seite 1


Plate 2 : Seite 2

[Larger and smaller versions of the plates are available at the Cologne Cathedral website. RP]


[Footnotes have been moved here from the foot of each page by PS.  RP]

Fußnoten:

*1) Aufgelöst und in Abweichung zum Decker-Text wiedergegeben nach Glaube & Wissen, S. 160.

|Seite 217

1) Gelenius, farragines, tom. XXII p. 264 sqq. Hildebold soll den thüringischen Löwen in seinem Wappen gehabt haben.

2) Cfr. Mein Verzeichnis der aus der Hildebold'schen Sammlung verliehenen Bücher.

3) Gelenius, farr. 1. C.

4) Geschichte der Stadt Köln von Ennen I S. 188.

|Seite 218

1) Gelenius, de adm. Magn. Coloniae p. 858: 'Ex illustri genere natus, spreto vestium splendore, humilis vixit Die sacerdos'. - Gelenius, Pretiosa Hierotheca, p. 42: 'Ex singulari animi devotione omnem Hildeboldus saeculi fastum, eumque aspernatus, ac vilioribus indutus vestibus in publicum nonnisi perraro prodibat, domesticis contentus finibus. Quam alii cupitant vulgi auram, studiosus ille declinabat, ut quanto ab hominum oculis ac mentibus remotior, illisque abjectior, tanto coelitibus proprior esset, et illustrior. Hanc animi submissionem Deus in tenebris diutius delitescere amplius non passus tandem eam in omnium oculis posuit'.

2) Werner, Leben Alcuins S. 78. Alcuin giebt der Tüchtigkeit Adalhards, Abt von Corbie, Zeugnis, wenn er ihn pius, prudens atque religiosus nennt.

3) Gelenius, farr. L. c.: 'Teste Regnione'. Mon. Germ. l. c.

4) Sickel, Regesten d. K. No. 167: 'Karolus epistolis Hiltibaldi, Maginharti, Aginonis, Gerhohi, Hartrichi episcoporum de septiformi spiritus sti gratia respondet. Hiltibaldo ... gratias agimus sanctitate vestrae ...'

5) It. No. 144: 'Karolus Offae regi nuntiat, presbyterum Scottum per aliquod tempus in parochia Hildeboldi, Coloniensis episcopi ...' Ao. 796. Monumenta Germaniae LLI 75, n. 55.

6) Anast. Bibl. bei Muratori III, 198.

|Seite 219

1) Mon. Germ. SS. II 411. Polech, Gesch. der Kölner Diözese nimmt das Jahr 803 an.

2) Eckhardt II, 155.

3) Aachener Chronik. Gelenius, farr. lässt irrtümlicherweise Leo III. diese 2. Reise nach Köln etc. 803 unternehmen.

4) 'Fundavit monasterium Audainense.' Joés Roberti in vita St. Huberti.

|Seite 220

1) Vgl. Sulpiz Boisserée: 'Geschichte und Beschreibung des Domes von Köln.' Düntzer, Bonner Jahrbücher, Bd. 39-40, 63. Kölner Chronik. Quellen zur Geschichte der Stadt Köln I und II. Lacomblet, Urkundenb. No. 66, 67. Gelenius, De adm. Magnitud. Coloniae, p. 231 sq. Moerkens, Conatus chronologicus ad catalogum episcoporum Coloniensium (1750) p. 60.

2) Gelenius, l. c.

3) Frenken, das Schicksal der Wertgegenstände des Kölner Domes, S. 76.

4) Mon. Germ. II, 620.

5) Dort heisst es: '819 Obitus Hildibaldi episcopi. In isto anno commissus est Hadebaldo episcopatus beati Petri.'

|Seite 221

1) Geschichte der Kirche zum hl Gereon, S. 49f.

2) Catalogus Historicus Criticus Codicum MSS. Bibliothecae Ecclesiae Metropolitanae Coloniensis auctore Josepho Hartzheim e. S. I. Anno MDCCLII.

3) Frenken, Das Schicksal der im Jahre 1794 über den Rhein geflüchteten Wertgegenstände des Kölner Domes, insbesondere die Zurückführung der Manuskripten-Bibliothek S. 52.

4) Jaffé und Wattenbach, l. c. p. IV. 'Aegidius Gelenius a. 1633 in libro nunc rarissimo qui inscribitur 'Pretiosa Hierotheca' p. 42 locum protulit, ut ipse ait, e Metropolitanae Coloniensis bibliothecae vetustissimo codice sed vitiose descripto, in quo contexitur Catalogus 'librorum, qui (ut loquitur codex) anno Incarnationis Dominicae DCCLXXXIII (in mscr. Est tertium C pro L) Wenilone Episcopo Laudunensi jubente ad opus Domini Hildebaldi archiepiscopi et sacri palatii capellani descripti sunt ex illis, quos Roma Apostolicus Dominus Leo misit Carolo Imperatori'.'

5) l. c. p. 2.

|Seite 222

1) l. c. p. IV. 'Quodsi minus accurate illa scripta esse concedimus, errorem videlicet in anni numero commissum et fortasse Leonis papae nomen, ut saepe factum est, Adriani praedecessoris ejus loco positum esse, cetera quominus vera esse putemus, nihil impedit. Et Wenilonis quidem episcopi Laudunensis nomen aliunde non notum est; videtur autem is palatii curam gessisse. Ipse Hildebaldus, quando episcopus factus sit, ignoratur.'

2) Series episcoporum von P. Pius Gamps. Laon. S. 559.

3) Frenken, l. c. S. 77.

4) In einem Briefe vom 24. Febr. 1673 klagt der Philologe Heinsius seinem Freunde Graeve darüber. Dieser antwortet: 'Magna latet bonorum librorum in illa urbe copia. Nunquam illam transivi, quin multis minime obviis codicibus instructior redierim.' Bei einer anderen Gelegenheit schreibt ders.: 'Ad bibliothecam tamen cathedralis ecclesiae, et gymnasii Laurentiani aditus mihi quoque semper fuit occlusus, nec ulla ratione potui eum patefacere mihi, sive donis, sive amicorum opera ... Excutienda igitur alia quercus.'

5) Heinsius schreibt an graeve: 'Antiquos codices Coloniae propositus inveni in taberna vilissima, quae est ad portam pontificum (porta paphia), proxima Kalcovii typographi non ignobilis aedes. Ponderantur ibi membranae, non aestimantur. Libra duodecim aut tredecim, nisi fahor, obolis est.' Cfr. Frenken, l. c.

|Seite 223

1) Frenken, l. c. S. 3.

2) Das. L. c. S. 67.

3) Jaffé und Wattenbach, l. c. p. X.

4) Vgl. mein Verzeichnis Codex No. 93.

|Seite 229

1) Catalogus Historicus Criticus Coducum MSS. Bibliothecae Ecclesiae Metropolitanae Coloniensis. Coloniae Agrippinensium A° MDCCLII.

2) Ecclesiae Metropolitanae Coloniensis Codices Manuscripti Berol. MDCCCLXXIV.

3) Herimannus war Erzbischof von Köln von 890 bis 3. April 925.

4) (Hier. Ep. 53, Opp. Ed Vallarsius TI, 268).

|Seite 237

1) Hartzheim l. c. S. 29, Codex 51.

|Seite 242

1) In der Vulgata heisst es I, 1-2: 'Multifariam, multisque modis olim Deus loquens patribus in Prophetis: novissime, diebus istis locutus est nobis in Filio, constituit haeredem universorum, per quem fecit et saecula'.

2) Vulg. I, 3: 'qui cum sit splendor gloriae et figura substantiae ejus, portansque omnia verbo virtutis suae, purgationem peccatorum faciens. '

|Seite 243

1) Cfr. Jaffé und Wattenbach p. 11. Band war z.Z. nicht vorhanden.


Scanned in by Patrick Sahle for the Cologne Cathedral website.


This page has been online since 2nd February 2002.


Return to the Tertullian Project English Translation (Not yet) About these pages